Lot Nr. 11


Egon Schiele


(Tulln 1890–1918 Wien)
Porträt des Leutnants Ernö Fekete, signiert und datiert EGON SCHIELE 1916, betitelt Lt. Fekete Mühling N.Ö., rückseitig Nachlass-Stempel, Bleistift auf Papier, 45,8 x 29,6 cm

Verzeichnet und abgebildet:
Jane Kallir, Egon Schiele. The complete works, New York 1990, Wvz. Nr. D 1850, Abb. S. 564

Provenienz:
Nachlass des Künstlers
Gertrude Schiele-Peschka (1894–1981), Wien
Auktion, Sotheby’s, London, 25. Juni 1986, lot 369
Privatsammlung, Österreich

Egon Schiele war in der gleichen Kaserne in Mühling, Niederösterreich, wie Leutnant Fekete, den er am 16. Juli 1916 zeichnete. (Gustav Nebehay, Egon Schiele. 1890-1918, Leben, Briefe, Gedichte, Salzburg, Wien 1979, Nr. 1057).

Ab Mai 1916 diente Egon Schiele als Soldat in der Verpflegungsstelle des Kriegsgefangenenlagers Mühling bei Wieselburg in Niederösterreich. Diese veränderten Lebensumstände veranlasste ihn, sich mit Porträtzeichnungen seiner Vorgesetzten und Kameraden zu beschäftigen. Erstmals wird in diesen eine distanzierte Professionalität erkennbar, die sich in vielen späteren Aufträgen zeigt. (vgl. Kallir, 1990, S. 560)

Schiele setzt das Porträt des ungarischen Leutnants in die obere Mitte des großen Blattes. Die es umgebende Leere lenkt die Aufmerksamkeit sofort auf das Gesicht mit den hellen, etwas schielenden Augen unter langen Wimpern. Schnurrbart und Stirnhaar fängt der Maler in geradezu ornamentalen, kurzen Linien ein, die Jugend, Schönheit und eine charmante Unsicherheit des jungen Mannes betonen.

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at

22.05.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-

Egon Schiele


(Tulln 1890–1918 Wien)
Porträt des Leutnants Ernö Fekete, signiert und datiert EGON SCHIELE 1916, betitelt Lt. Fekete Mühling N.Ö., rückseitig Nachlass-Stempel, Bleistift auf Papier, 45,8 x 29,6 cm

Verzeichnet und abgebildet:
Jane Kallir, Egon Schiele. The complete works, New York 1990, Wvz. Nr. D 1850, Abb. S. 564

Provenienz:
Nachlass des Künstlers
Gertrude Schiele-Peschka (1894–1981), Wien
Auktion, Sotheby’s, London, 25. Juni 1986, lot 369
Privatsammlung, Österreich

Egon Schiele war in der gleichen Kaserne in Mühling, Niederösterreich, wie Leutnant Fekete, den er am 16. Juli 1916 zeichnete. (Gustav Nebehay, Egon Schiele. 1890-1918, Leben, Briefe, Gedichte, Salzburg, Wien 1979, Nr. 1057).

Ab Mai 1916 diente Egon Schiele als Soldat in der Verpflegungsstelle des Kriegsgefangenenlagers Mühling bei Wieselburg in Niederösterreich. Diese veränderten Lebensumstände veranlasste ihn, sich mit Porträtzeichnungen seiner Vorgesetzten und Kameraden zu beschäftigen. Erstmals wird in diesen eine distanzierte Professionalität erkennbar, die sich in vielen späteren Aufträgen zeigt. (vgl. Kallir, 1990, S. 560)

Schiele setzt das Porträt des ungarischen Leutnants in die obere Mitte des großen Blattes. Die es umgebende Leere lenkt die Aufmerksamkeit sofort auf das Gesicht mit den hellen, etwas schielenden Augen unter langen Wimpern. Schnurrbart und Stirnhaar fängt der Maler in geradezu ornamentalen, kurzen Linien ein, die Jugend, Schönheit und eine charmante Unsicherheit des jungen Mannes betonen.

Expertin: Dr. Marianne Hussl-Hörmann Dr. Marianne Hussl-Hörmann
+43-1-515 60-765

marianne.hussl-hoermann@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 22.05.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.05. - 22.05.2024