Max Liebermann - Werke kaufen und verkaufen

20. Juli 1847, Berlin (Deutschland) – 8. Februar 1935, Berlin (Deutschland)

 

Der Maler, Grafiker und Kunstschriftsteller Max Liebermann zählt heute zu den bedeutsamsten Vertretern des deutschen Impressionismus.

 

1847 als Sohn eines wohlhabenden Industriellen in Berlin geboren, zeigte Max Liebermann bereits in jungen Jahren Interesse an Zeichnen. Nach einem abgebrochenen Chemiestudium inskribierte er 1869 an der Weimarer Kunstakademie für das Fach Landschaftsmalerei. Mit 26 Jahren verlegte er seinen Wohnort nach Frankreich und richtete sich in der Hauptstadt ein Atelier ein: "Munkácsy zog mich mächtig an, aber noch mehr taten es die Troyon, Daubigny, Corot, vor allem aber Millet".  Künstlerisch wurde er vor allem durch Impressionisten wie Jean-François Millet und die altniederländische Malerei, im Besonderen den Porträts von Frans Hals maßgeblich beeinflusst.  Ab dem Jahr 1874 bis zum Beginn des ersten Weltkrieges führten ihn Sommerreisen jährlich nach Holland. Von Realismus geprägte Szenen des alltäglichen Lebens der Arbeiterklasse standen in seinem Frühwerk im Vordergrund. Diese Bilder machen auf die Zustände der sozial benachteiligten Schichten aufmerksam. Maler wie Gustave Courbet, Jean-Baptiste Camille Corot und Jean-François Millet waren dafür ihm Vorbild. Erst ab Mitte der 1890er Jahre wandte er sich „leichteren“ Themen zu. Durch Blattwerk fallende Sonnenflecken wurden zum Markenzeichen seiner Gemälde. Nun stand das Bürgertum und dessen Freizeitaktivitäten im Vordergrund seiner, durch eine leuchtende Farbigkeit bestechenden, Darstellungen. In den Werken von Max Liebermann spielt die Harmonie und das Miteinander von Menschen und Natur gerade ab den 1890er Jahren eine immer größere Rolle. Gartenbilder, welche rund um seine neu erbaute Villa am Wannsee entstanden sind, spielten bis zu seinem Tod eine stets wiederkehrende Rolle in seinem Werk. Zu seinen Eigenarten als Maler gehörte, sich zwischen Idee und Ausführung seiner Werke geraume Zeit zu lassen. Ende der 1870er-Jahre kehrte er Frankreich vorläufig den Rücken zu und zog, gefolgt von Franz von Lenbach, nach München – eine damals für die Kunst bedeutsame Stadt. Dort entstand sein bis dato aufwendigstes Bild, Der zwölfjährige Jesus im Tempel, welches stark kritisiert wurde. 1889 nahm er an der Pariser Weltausstellung teil. Damit erreichte er internationale Bekanntheit. 1892 wurde sein Elternhaus am Pariser Platz in Berlin wurde zu seinem Lebensmittelpunkt. Fünf Jahre später wurde er zum Professor der Königlichen Akademie der Künste ernannt. Im darauffolgenden Jahr wir Liebermann Präsident der neu gegründeten Berliner Secession. Gemeinsam mit den Malerkollegen Lovis Corinth und Max Slevogt bildet er den Grundstein des Deutschen Impressionismus. Sein Verhältnis zum Impressionismus beschreibt Liebermann folgendermaßen: „Der Impressionismus ist nicht – wie man's täglich hören oder lesen muß – eine Richtung, sondern eine Weltanschauung: Jeder kann in ihr nach seinem Talent selig werden.“ Von 1920 bis 1932 war Liebermann Präsident der Preußischen Akademie der Künste. Seine Stellung als führender Künstler Berlins galt zu diesem Zeitpunkt als unumstritten. Seinen persönlichen Bezug zur Kunst beschreibt Liebermann wie folgt: „Ich bin mit der Kunst nicht verheiratet, ich habe ein Verhältnis mit ihr.“ 1933 wurde ihm von der nationalsozialistischen Regierung ein Arbeitsverbot erteilt und er trat aus der Akademie aus. Max Liebermann stirbt im 88. Lebensjahr in seiner Heimatstadt Berlin. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Zahl von Liebermanns Werken in deutschen Museen kontinuierlich an.

 

Werke von Max Liebermann sind seit Jahren im erfolgreich im Dorotheum vertreten. Am 28. November 2006 wurde sein Ölgemälde Kinderspielplatz im Berliner Tiergarten aus dem Jahre 1881 im Rahmen einer Klassischen Moderne Auktion um einen Preis von € 324.000 verkauft.

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