Pieter Brueghel d. J. - Werke kaufen und verkaufen

1564 Brüssel – 1638 Antwerpen



Pieter Brueghel d. J. gehört wie sein Bruder Jan Brueghel d. Ä. der zweiten Generation der rund 150 Jahre wirkenden Malerdynastie Brueghel an.

Die beiden Söhne Pieter Brueghels d. Ä. setzten das künstlerische Werk ihres Vaters fort. Während jedoch der Jüngere, Jan, einen eigenen Stil entwickelte, hielt sich Pieter vorwiegend an die Bildvorgaben seines Vaters. 

Als Sohn der Künstlertochter Mayken Coecke und in der kurzen Obhutszeit seines Vaters, der bereits 1569 starb, wuchs Pieter Brueghel d. J. in einem schöpferischem Umfeld auf. Der Vater hinterließ die zeichnerischen Vorarbeiten seiner Bilder, aus denen der Sohn vor allem als Kopist seine künstlerische Tätigkeit entwickelte. 1588 heiratete er Elisabeth Goddelet. Der Ehe entsprossen sieben Kinder.

Das aufstrebende flämische Bürgertum hatte bereits zu Lebzeiten des Vaters für eine gute Auftragslage gesorgt. Die realistischen Genredarstellungen der Zeit geben so auch die Vorstellungen und den Geschmack dieser Gesellschaft wider. Große Werkstätten übernahmen die Ausführung der Gemälde und vervielfältigten beliebte Motive. Der Künstler übertrug die handwerkliche Arbeit seinen Gehilfen, die meistens anonym blieben. Die lebendige, in der Bürgerschaft verankerte Künstlerszene schlug sich zudem als Gilde und in Zunftbüchern nieder. In der Liste der Lukasgilde zu Antwerpen erscheint der Name Pieter Brueghels d. J. im Jahre 1585. Er gründete eine Werkstatt und hatte selbst mindestens neun Schüler. Unter diesen trat besonders Frans Snyders (1579-1657) mit einer eigenständig weiterentwickelten Malerei hervor. Auch Brueghels ältester Sohn Pieter III. (ca. 1589-1639) arbeitete an der Seite des Familienoberhauptes und trug das malerische Erbe in die nächste Generation.

 

Pieter Brueghel d.J. unterhielt eine florierende Werkstatt. Die dem väterlichen Vorbild nachempfundenen Gemälde, Kopien und Neuinterpretationen waren beim bürgerlichen Publikum sehr beliebt. Die Auftragslage war gut und die Nachfrage ging über die Landesgrenzen hinweg – so trug Pieter Brueghel d. J. maßgeblich zum internationalen Ruf der Malerdynastie bei. Neben der Verbreitung des Brueghelschen Oevres in ganz Europa ist es Pieter Brueghel d. J. zu verdanken, dass verschollene Originale des Vaters zumindest als Kopien, Varianten oder Neuinterpretationen zugänglich sind. Ein weiterer Teil seines Werkes sind eigenständige Schöpfungen. Auch „Dorflandschaft mit Suche nach der Herberge“, das 2006 bei einer Dorotheum Auktion um 696.000 Euro verkauft wurde, gilt als eigenständiges Werk des Künstlers. Er unterhielt zahlreiche Kontakte zu wichtigen Künstlern seiner Zeit, wie ein Porträt aus der Hand von Anthonis Van Dyck beweist. Auch Peter Paul Rubens soll ein Gemälde von Pieter Brueghel d. J. erstanden haben.

 

Als Spross der vier Generationen von Malern umfassenden Künstlerfamilie Brueghel (auch Breughel, Breugel und Bruegel geschrieben) ist Pieter II. stets in Zusammenhang mit dieser zu sehen. Dabei war er mehr der regionalen Renaissancemalerei verbunden als der Barockmalerei, die sich fast zeitgleich etablierte. Die Stillleben und allegorische Darstellungen seines Bruders Jan tendieren hingegen bereits zur barocken Malerei. Gemeinsam hinterließen die Brüder ein gewaltiges Erbe, ihr Werk umfasst an die 1000 Arbeiten.

 

Pieter Brueghel d. J. starb im Alter von 73 Jahren in Antwerpen.

 

Seine Werke zählen seit Jahren zu den Höhepunkten der großen Dorotheum-Auktionen.

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