Lot Nr. 205


MÜLLERSCHE KARTE BÖHMENS - GROSSFORMAT, 1722


Mapa geographica regni Bohemiae in duodecim circulos divisae cum comitatu Glacensi et districtu Egerano adiunctis circumiacentium regionum partibus conterminis ex accurata totius regni perlustratione et geometrica dimensione omnibus, ut par est, numeris absoluta et ad usum commodum nec non omnia et singula distinctius cognospenda XXV sectionibus exhibita a Joh.Christoph Muller, S.C.M. capitan.et ingen A.C.MDCCXX.
Format: einzelne Blätter 47 x 55 cm, insgesamt 25 Blatt
Zustand: komplette Karte. Die einzelnen Blätter sind mit Leinwand unterklebt und in gutem Zustand; die Karte kommt in originaler Lederkassette.

Die Müllersche Landkarte gilt als aufwändigstes und größtes Werk der alten Kartografie, das von einem Einzelnen geschaffen wurde. Die offizielle Erlaubnis zur Kartografierung Böhmens erhielt Müller am 4. Mai 1712 in Form eines kaiserlichen Patents. Die eigentliche kartografische Erfassung begann 1712 und wurde im November 1717 zu Ende gebracht. Die Karten der einzelnen Kreise wurde den Kreishauptmännern zur Revision vorgelegt. Zu Beginn des Jahres 1720 wurde die Reinzeichnung der gesamten Karte dem Ständeausschuss vorgelegt, der sich unverzüglich um die Erstellung der Gravur kümmerte. Dabei handelte es sich um eine umfängliche und anspruchsvolle Aufgabe, und in Böhmen konnte niemand gefunden werden, der sich ihrer angenommen hätte. Deshalb wurde der Augsburger Graveur Michal Kauffer nach Prag geladen, der ein Übersichtsblatt und die 25 Abschnitte der großen Karte fertigen sollte. Müller durfte das Erscheinen der Karte selbst nicht mehr erleben; er verstarb am 21. Juni 1721 während der Vorbereitungen zur Vermessung Mährisch-Schlesiens. Mit der Korrektur der Abzüge der übrigen Platten wurde der Militäringenieur Johann Wolfgang Wieland betraut. 1722 wurde die Karte fertiggestellt. Durch Verbindung der 25 Teile entsteht ein imposantes Bild, welches in den Ecken mit Zierwerk versehen ist, welches nach Vorlagen des tschechischen Malers Václav Vavřinec Reiner graviert wurde. Dieses Zierwerk stammt vom Augsburger Graveur Johann Daniel Herz. Dank Reiners Werk gehört die Müllersche Landkarte zu den üppigsten und in künstlerische Hinsicht hochwertigsten Karten des 18. Jahrhunderts. In der linken oberen Ecke befindet sich das tschechische Staatswappen, rechts oben ist ein Blick auf Prag abgebildet, links unten sind Erklärungen zu den verwendeten Zeichen abgedruckt, und unten rechts befindet sich der Titel der Landkarte. Die Müllersche Landkarte ist in einen mit einem rechteckigen Netz überzogenen Rahmen gefasst, auf dem längs der 50. Breitengrad erfasst ist; mit diesem Rahmen wurde die Karte aber erst später versehen. Wichtiger Bestandteil der Karte ist die Aufteilung des Landes in 12 "Kreise" (Regionen - kraj), die 1714 eingeführt wurde. Deren ungefähre Flächenmaße wurden kartometrisch gewonnen.

27.05.2017 - 15:00

Erzielter Preis: **
CZK 150.000,-
Rufpreis:
CZK 150.000,-

MÜLLERSCHE KARTE BÖHMENS - GROSSFORMAT, 1722


Mapa geographica regni Bohemiae in duodecim circulos divisae cum comitatu Glacensi et districtu Egerano adiunctis circumiacentium regionum partibus conterminis ex accurata totius regni perlustratione et geometrica dimensione omnibus, ut par est, numeris absoluta et ad usum commodum nec non omnia et singula distinctius cognospenda XXV sectionibus exhibita a Joh.Christoph Muller, S.C.M. capitan.et ingen A.C.MDCCXX.
Format: einzelne Blätter 47 x 55 cm, insgesamt 25 Blatt
Zustand: komplette Karte. Die einzelnen Blätter sind mit Leinwand unterklebt und in gutem Zustand; die Karte kommt in originaler Lederkassette.

Die Müllersche Landkarte gilt als aufwändigstes und größtes Werk der alten Kartografie, das von einem Einzelnen geschaffen wurde. Die offizielle Erlaubnis zur Kartografierung Böhmens erhielt Müller am 4. Mai 1712 in Form eines kaiserlichen Patents. Die eigentliche kartografische Erfassung begann 1712 und wurde im November 1717 zu Ende gebracht. Die Karten der einzelnen Kreise wurde den Kreishauptmännern zur Revision vorgelegt. Zu Beginn des Jahres 1720 wurde die Reinzeichnung der gesamten Karte dem Ständeausschuss vorgelegt, der sich unverzüglich um die Erstellung der Gravur kümmerte. Dabei handelte es sich um eine umfängliche und anspruchsvolle Aufgabe, und in Böhmen konnte niemand gefunden werden, der sich ihrer angenommen hätte. Deshalb wurde der Augsburger Graveur Michal Kauffer nach Prag geladen, der ein Übersichtsblatt und die 25 Abschnitte der großen Karte fertigen sollte. Müller durfte das Erscheinen der Karte selbst nicht mehr erleben; er verstarb am 21. Juni 1721 während der Vorbereitungen zur Vermessung Mährisch-Schlesiens. Mit der Korrektur der Abzüge der übrigen Platten wurde der Militäringenieur Johann Wolfgang Wieland betraut. 1722 wurde die Karte fertiggestellt. Durch Verbindung der 25 Teile entsteht ein imposantes Bild, welches in den Ecken mit Zierwerk versehen ist, welches nach Vorlagen des tschechischen Malers Václav Vavřinec Reiner graviert wurde. Dieses Zierwerk stammt vom Augsburger Graveur Johann Daniel Herz. Dank Reiners Werk gehört die Müllersche Landkarte zu den üppigsten und in künstlerische Hinsicht hochwertigsten Karten des 18. Jahrhunderts. In der linken oberen Ecke befindet sich das tschechische Staatswappen, rechts oben ist ein Blick auf Prag abgebildet, links unten sind Erklärungen zu den verwendeten Zeichen abgedruckt, und unten rechts befindet sich der Titel der Landkarte. Die Müllersche Landkarte ist in einen mit einem rechteckigen Netz überzogenen Rahmen gefasst, auf dem längs der 50. Breitengrad erfasst ist; mit diesem Rahmen wurde die Karte aber erst später versehen. Wichtiger Bestandteil der Karte ist die Aufteilung des Landes in 12 "Kreise" (Regionen - kraj), die 1714 eingeführt wurde. Deren ungefähre Flächenmaße wurden kartometrisch gewonnen.


Auktion: Kunst und Antiquitäten
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.05.2017 - 15:00
Auktionsort: Radisson Blu Alcron Hotel Prague
Besichtigung: 20.05. - 27.05.2017


** Kaufpreis exkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.