Lot Nr. 526


Alfons Walde *


Alfons Walde * - Klassische Moderne

(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühel)
Almen im Schnee, um 1935, signiert A. Walde, Öltempera auf Karton, 57 x 46 cm, in Orig. Walde-Rahmen, (K)

Gutachten Prof. Dr. Gert Ammann, Völs 2012-08-05, in Fotokopie vorhanden

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland

Vergleiche:
Gert Ammann, Alfons Walde, 1891–1958, 4. Auflage, Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2001, Seite 89

Mit dem Landschaftsbild-Wettbewerb 1924 war für Walde ein Ansatzpunkt gegeben, der ihn zu einfacher, großräumig gesehener Natursicht geführt hatte. Die volle Kraft der expressiven Nachkriegsbilder und die ganze Schwere der wahrgenommenen Naturform ist nun seinen Kompositionen eingebunden. Die weiten Hügelketten im Weichbild Kitzbühels und die im Hintergrund aufragende Barriere des Wilden Kaisers werden zur Landschaftsdemonstration schlechthin. Fast urtümlich und amorph in ihrer Massigkeit wirken die Flächen und Volumen, die immer zu modellierter Plastizität neigen, aber mit ungeheurem Empfinden abgewogen erscheinen: Die Attribute dieser Landschaft, die Häuser, die Hütten, die Dächer oder Schattenstellen sind bewußt einkomponiert, sind nicht des Effekts willen drapiert. In der weichen, zum Teil pastosen trockenen Malweise gelangen immer wieder neue Nuancierungen, neue Wechselspiele von Lichtwerten, die vibrierend über aller Naturform stehen. Landschaft bedeutete ihm auch Kontrast zum Himmel, selten führte er die Berge bis hinaus zum oberen Bildrahmen, stets wurde das Blau des Himmels in seiner Intensität zu einem bildmitbestimmenden Element. Der kompositionellen Steigerung von leicht erhöhten Vordergrund über den tiefen eingedrückten Mittelgrund bis zum wieder hoch kulissenartig aufsteigenden Bergmassiv im Hintergrund bediente sich Walde bei seinen Landschaftsdarstellungen. Seitlich begrenzte Kompositionen gestaltete er bei diesen Motiven kaum, die Panoramawirkung dominiert. Die Almen im Schnee, die Trattalmen oder die vielen kleinen Sujets mit Almhütten, erdrückt von der Schwere des Schnees, sind wahrhaftig existente, auch heute noch...
Gert Ammann, aus der oben angeführten Literatur

Die Schneemotive wie die “Almen im Schnee” (1926) sind monumental komponiert und vermitteln die atmosphärische Kraft einer scheinbar unberührten Natur. Sie zählen zudem zu seinen bedeutendsten Schöpfungen. Im Vergleich mit den Landschaftsmotiven seiner Malerkollegen in Tirol wie Max von Esterle, Gustav Bechler, Wilhelm Nikolaus Prachensky, Hans Weber-Tyrol oder Oskar Mulley wird die Einzigartigkeit der Walde-Bilder offenkundig.
Gert Ammann, aus Schauplatz Kitzbühel, Walde und die Tiroler Malerei seiner Zeit, Ausstellungskatalog, Alfons Walde, Leopold Museum, Wien 2006

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

09.06.2015 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 393.400,-
Schätzwert:
EUR 280.000,- bis EUR 360.000,-

Alfons Walde *


(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühel)
Almen im Schnee, um 1935, signiert A. Walde, Öltempera auf Karton, 57 x 46 cm, in Orig. Walde-Rahmen, (K)

Gutachten Prof. Dr. Gert Ammann, Völs 2012-08-05, in Fotokopie vorhanden

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland

Vergleiche:
Gert Ammann, Alfons Walde, 1891–1958, 4. Auflage, Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2001, Seite 89

Mit dem Landschaftsbild-Wettbewerb 1924 war für Walde ein Ansatzpunkt gegeben, der ihn zu einfacher, großräumig gesehener Natursicht geführt hatte. Die volle Kraft der expressiven Nachkriegsbilder und die ganze Schwere der wahrgenommenen Naturform ist nun seinen Kompositionen eingebunden. Die weiten Hügelketten im Weichbild Kitzbühels und die im Hintergrund aufragende Barriere des Wilden Kaisers werden zur Landschaftsdemonstration schlechthin. Fast urtümlich und amorph in ihrer Massigkeit wirken die Flächen und Volumen, die immer zu modellierter Plastizität neigen, aber mit ungeheurem Empfinden abgewogen erscheinen: Die Attribute dieser Landschaft, die Häuser, die Hütten, die Dächer oder Schattenstellen sind bewußt einkomponiert, sind nicht des Effekts willen drapiert. In der weichen, zum Teil pastosen trockenen Malweise gelangen immer wieder neue Nuancierungen, neue Wechselspiele von Lichtwerten, die vibrierend über aller Naturform stehen. Landschaft bedeutete ihm auch Kontrast zum Himmel, selten führte er die Berge bis hinaus zum oberen Bildrahmen, stets wurde das Blau des Himmels in seiner Intensität zu einem bildmitbestimmenden Element. Der kompositionellen Steigerung von leicht erhöhten Vordergrund über den tiefen eingedrückten Mittelgrund bis zum wieder hoch kulissenartig aufsteigenden Bergmassiv im Hintergrund bediente sich Walde bei seinen Landschaftsdarstellungen. Seitlich begrenzte Kompositionen gestaltete er bei diesen Motiven kaum, die Panoramawirkung dominiert. Die Almen im Schnee, die Trattalmen oder die vielen kleinen Sujets mit Almhütten, erdrückt von der Schwere des Schnees, sind wahrhaftig existente, auch heute noch...
Gert Ammann, aus der oben angeführten Literatur

Die Schneemotive wie die “Almen im Schnee” (1926) sind monumental komponiert und vermitteln die atmosphärische Kraft einer scheinbar unberührten Natur. Sie zählen zudem zu seinen bedeutendsten Schöpfungen. Im Vergleich mit den Landschaftsmotiven seiner Malerkollegen in Tirol wie Max von Esterle, Gustav Bechler, Wilhelm Nikolaus Prachensky, Hans Weber-Tyrol oder Oskar Mulley wird die Einzigartigkeit der Walde-Bilder offenkundig.
Gert Ammann, aus Schauplatz Kitzbühel, Walde und die Tiroler Malerei seiner Zeit, Ausstellungskatalog, Alfons Walde, Leopold Museum, Wien 2006

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2015 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.05. - 09.06.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.