Lot Nr. 540


Pieter Brueghel d. J.


Pieter Brueghel d. J. - Alte Meister

(Brüssel 1564–1637/38 Antwerpen)
Besuch auf dem Bauernhof,
signiert und datiert unten rechts: P. BRUGHEL 1611,
Öl auf Holz, 42 x 57 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Ince-Blundell, Lulworth Castle, Dorset;
Sammlung Tasche, Lugano;
Galerie Alexander, London;
anonymer Verkauf, London, Christie’s, 23. April 1982, Lot 44, zurückgezogen;
bei William Thuillier, London, von diesem im März 1982 erworben;
anonymer Verkauf, Sotheby’s London, 9. Juli 2008, Lot 17, erworben von der Galerie d’Art St-Honoré, Paris;
Privatsammlung, Schweiz

Literatur:
K. Ertz, Pieter Brueghel der Jüngere (1564-1637/38), Lingen, 1988/2000, 1, S. 482, Nr. E462

Dem vorliegenden Gemälde ist ein ausführliches Gutachten von Dr. Klaus Ertz beigegeben.

Sowohl Pieter Brueghel d. J. als auch Jan Brueghel d. Ä. und dessen Sohn Jan Brueghel d. J. haben dieses Thema (Der Besuch beim Bauern) in ihr malerisches Oeuvre aufgenommen. Innerhalb der Bruegheldynastie allerdings ist Pieter d. J. derjenige, der die vom Stammvater Pieter d. Ä. begründete Kunst am getreuesten weiterführt.
Obwohl Pieter d. J. sicher nicht der Erfinder dieser Innenraumkomposition ist, hat er das Thema in verschiedenen Variationen immer wieder gemalt. Die Interpretation der dargestellten Szene war lange Zeit nicht eindeutig. Alte Inventare nennen einen ‚voesterheer‘ als Bildtitel, was soviel heißt wie Pflegevater und was bedeuten würde, dass der vornehm gekleidete Mann im Bild rechts der Pate des neugeborenen Bauernkindes ist. Heute nimmt man allgemein an, dass es sich bei dieser Komposition um den Besuch des Grundherrn bei seinem Pächter anlässlich der Geburt des dritten Kindes handelt. Wie in dieser Zeit üblich, spendiert er einen Zuckerhut, seine Frau ein Geldstück.

Zum Vergleich in puncto Komposition und Datierung verweist Ertz auf folgende Gemälde Pieter Brueghels d. J.:
1. Der Besuch beim Bauern (Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen, signiert);
2. Der Besuch beim Bauern (Museo Stibbert, Florenz, signiert und datiert 1622);
3. Der Besuch beim Bauern (Privatsammlung, Schweden, signiert und datiert 1625).

Ertz fasst zusammen: „Von der Raumentwicklung her, dem perspektivischen Verständnis mit den richtig im Raum sich staffelnden Dingen und Figuren, der einheitlichen Szenenauffassung und der Brueghel’schen in einen braun-gelben Gesamtton eingebundenen Farbenfreude, gehört diese Komposition in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts und nicht, wie die Urheberschaft Pieter Bruegels d. Ä. voraussetzen würde, in die 60er Jahre des 17. Jahrhunderts…“.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

15.10.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 596.300,-
Schätzwert:
EUR 350.000,- bis EUR 500.000,-

Pieter Brueghel d. J.


(Brüssel 1564–1637/38 Antwerpen)
Besuch auf dem Bauernhof,
signiert und datiert unten rechts: P. BRUGHEL 1611,
Öl auf Holz, 42 x 57 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Ince-Blundell, Lulworth Castle, Dorset;
Sammlung Tasche, Lugano;
Galerie Alexander, London;
anonymer Verkauf, London, Christie’s, 23. April 1982, Lot 44, zurückgezogen;
bei William Thuillier, London, von diesem im März 1982 erworben;
anonymer Verkauf, Sotheby’s London, 9. Juli 2008, Lot 17, erworben von der Galerie d’Art St-Honoré, Paris;
Privatsammlung, Schweiz

Literatur:
K. Ertz, Pieter Brueghel der Jüngere (1564-1637/38), Lingen, 1988/2000, 1, S. 482, Nr. E462

Dem vorliegenden Gemälde ist ein ausführliches Gutachten von Dr. Klaus Ertz beigegeben.

Sowohl Pieter Brueghel d. J. als auch Jan Brueghel d. Ä. und dessen Sohn Jan Brueghel d. J. haben dieses Thema (Der Besuch beim Bauern) in ihr malerisches Oeuvre aufgenommen. Innerhalb der Bruegheldynastie allerdings ist Pieter d. J. derjenige, der die vom Stammvater Pieter d. Ä. begründete Kunst am getreuesten weiterführt.
Obwohl Pieter d. J. sicher nicht der Erfinder dieser Innenraumkomposition ist, hat er das Thema in verschiedenen Variationen immer wieder gemalt. Die Interpretation der dargestellten Szene war lange Zeit nicht eindeutig. Alte Inventare nennen einen ‚voesterheer‘ als Bildtitel, was soviel heißt wie Pflegevater und was bedeuten würde, dass der vornehm gekleidete Mann im Bild rechts der Pate des neugeborenen Bauernkindes ist. Heute nimmt man allgemein an, dass es sich bei dieser Komposition um den Besuch des Grundherrn bei seinem Pächter anlässlich der Geburt des dritten Kindes handelt. Wie in dieser Zeit üblich, spendiert er einen Zuckerhut, seine Frau ein Geldstück.

Zum Vergleich in puncto Komposition und Datierung verweist Ertz auf folgende Gemälde Pieter Brueghels d. J.:
1. Der Besuch beim Bauern (Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen, signiert);
2. Der Besuch beim Bauern (Museo Stibbert, Florenz, signiert und datiert 1622);
3. Der Besuch beim Bauern (Privatsammlung, Schweden, signiert und datiert 1625).

Ertz fasst zusammen: „Von der Raumentwicklung her, dem perspektivischen Verständnis mit den richtig im Raum sich staffelnden Dingen und Figuren, der einheitlichen Szenenauffassung und der Brueghel’schen in einen braun-gelben Gesamtton eingebundenen Farbenfreude, gehört diese Komposition in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts und nicht, wie die Urheberschaft Pieter Bruegels d. Ä. voraussetzen würde, in die 60er Jahre des 17. Jahrhunderts…“.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
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oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 15.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 15.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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