Lot Nr. 556


Salvator Rosa (Neapel 1615 – 1673 Rom)


Salvator Rosa (Neapel 1615 – 1673 Rom) - Alte Meister

Landschaft mit Fischern und Wanderern, Öl auf Leinwand, 96 x 134 cm, gerahmt

Wir danken Frau Professor Caterina Volpi, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach Prüfung im Original bestätigt hat.

Die vorliegende Flusslandschaft, die rechts von einer Felsenklippe und links von einem charakteristischen knorrigen Baum mit deutlich sichtbaren Wurzeln gerahmt wird, ist Teil einer Reihe rustikaler Landschaften und Seestücke, die Salvator Rosa beginnend mit seiner Jugendzeit in Neapel mit wachsendem Erfolg in zahlreichen Variationen geschaffen hat, auch während seiner Zeit in Florenz und Rom zwischen den 1630er- und 1660er-Jahren.

Seit seinen frühesten in Neapel entstandenen Landschaften mit Fischern oder Kartenspielern (Korallenfischer, Columbia Museum of Art, Kress Foundation; Seestück, Neapel, Museo di San Martino) hatte sich Salvator Rosa auf das Landschaftsgenre verlegt, das in seiner Heimatstadt dank einflussreicher Maler sowie durch Künstler wie Lanfranco auch in einem weiteren Umkreis immer mehr an Bedeutung gewann (siehe B. De Dominici, Vite de’ pittori, scultori ed architetti napoletani, hg. von F. Sricchia Santoro und A. Zezza, Neapel 2008, Bd. 3, S. 413/14). Schon bald reichte Salvator Rosas Ruf über die Grenzen von Neapel hinaus.

Seine Fähigkeiten als Landschaftsmaler trugen ihm die Aufforderung ein, an dem Gemäldezyklus für den Palast von Buen Retiro mitzuwirken (Salvator Rosa, Ausst. Kat., hg. v. H. Langdon, X. Salomon und C. Volpi, Dulwich Picture Gallery und Kimbell Art Museum, 2010, Nr. 9); danach zog er nach Rom und in der Folge nach Florenz, an den Hof Giovan Carlo de’ Medicis. Die zahlreichen Seelandschaften aus seiner Florentiner Periode (die großformatigen Seestücke im Palazzo Pitti und die Marina delle torri für Giovan Battista Ricciardi, heute in den Uffizien in Florenz) sind von einer malerischen Weichheit, die den Einfluss seiner Begegnung mit den Werken Filippo Napoletanos und Claude Lorrains in Rom im Jahr 1639 zu erkennen gibt.

1650, als Rosa bereits ständig in Rom lebte, fand er zu einem neuen und höchst individuellen Stil in der Landschaftsmalerei, mit starkem Helldunkel, einer charakteristischen Darstellung des von Wolken durchzogenen Himmels, tuffartigen Felsen und Laubbäumen mit geknickten Stämmen. 1656 malte Rosa zwei Landschaften für die Familie Guadagni: Flusslandschaft mit Johannes dem Täufer und Die Taufe im Jordan (Glasgow, Art Gallery). Ebenfalls aus dieser Zeit datieren eine Flusslandschaft mit Apollo und der Cumäischen Sibylle (London, Wallace Collection) und Banditen an einer Felsenküste (New York, Metropolitan Museum).

Das vorliegende Gemälde stammt aus derselben Periode und ist in vieler Hinsicht mit den oben erwähnten Landschaften vergleichbar. Volpi bemerkt, dass es sich bei dem vorliegenden Bild um ein Werk aus der Reifezeit des Künstlers handelt, das sich auch mit der Waldszene mit drei Philosophen (L. Salerno, L’opera completa di Salvator Rosa, Mailand 1975, Nr. 161) sowie mit der Landschaft mit Soldaten in der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe vergleichen lässt (L. Salerno, op. cit., Nr. 162), die beide zwischen 1656 und 1660 datiert wurden.

Wir danken Frau Professor Volpi für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

17.10.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 61.300,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Salvator Rosa (Neapel 1615 – 1673 Rom)


Landschaft mit Fischern und Wanderern, Öl auf Leinwand, 96 x 134 cm, gerahmt

Wir danken Frau Professor Caterina Volpi, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach Prüfung im Original bestätigt hat.

Die vorliegende Flusslandschaft, die rechts von einer Felsenklippe und links von einem charakteristischen knorrigen Baum mit deutlich sichtbaren Wurzeln gerahmt wird, ist Teil einer Reihe rustikaler Landschaften und Seestücke, die Salvator Rosa beginnend mit seiner Jugendzeit in Neapel mit wachsendem Erfolg in zahlreichen Variationen geschaffen hat, auch während seiner Zeit in Florenz und Rom zwischen den 1630er- und 1660er-Jahren.

Seit seinen frühesten in Neapel entstandenen Landschaften mit Fischern oder Kartenspielern (Korallenfischer, Columbia Museum of Art, Kress Foundation; Seestück, Neapel, Museo di San Martino) hatte sich Salvator Rosa auf das Landschaftsgenre verlegt, das in seiner Heimatstadt dank einflussreicher Maler sowie durch Künstler wie Lanfranco auch in einem weiteren Umkreis immer mehr an Bedeutung gewann (siehe B. De Dominici, Vite de’ pittori, scultori ed architetti napoletani, hg. von F. Sricchia Santoro und A. Zezza, Neapel 2008, Bd. 3, S. 413/14). Schon bald reichte Salvator Rosas Ruf über die Grenzen von Neapel hinaus.

Seine Fähigkeiten als Landschaftsmaler trugen ihm die Aufforderung ein, an dem Gemäldezyklus für den Palast von Buen Retiro mitzuwirken (Salvator Rosa, Ausst. Kat., hg. v. H. Langdon, X. Salomon und C. Volpi, Dulwich Picture Gallery und Kimbell Art Museum, 2010, Nr. 9); danach zog er nach Rom und in der Folge nach Florenz, an den Hof Giovan Carlo de’ Medicis. Die zahlreichen Seelandschaften aus seiner Florentiner Periode (die großformatigen Seestücke im Palazzo Pitti und die Marina delle torri für Giovan Battista Ricciardi, heute in den Uffizien in Florenz) sind von einer malerischen Weichheit, die den Einfluss seiner Begegnung mit den Werken Filippo Napoletanos und Claude Lorrains in Rom im Jahr 1639 zu erkennen gibt.

1650, als Rosa bereits ständig in Rom lebte, fand er zu einem neuen und höchst individuellen Stil in der Landschaftsmalerei, mit starkem Helldunkel, einer charakteristischen Darstellung des von Wolken durchzogenen Himmels, tuffartigen Felsen und Laubbäumen mit geknickten Stämmen. 1656 malte Rosa zwei Landschaften für die Familie Guadagni: Flusslandschaft mit Johannes dem Täufer und Die Taufe im Jordan (Glasgow, Art Gallery). Ebenfalls aus dieser Zeit datieren eine Flusslandschaft mit Apollo und der Cumäischen Sibylle (London, Wallace Collection) und Banditen an einer Felsenküste (New York, Metropolitan Museum).

Das vorliegende Gemälde stammt aus derselben Periode und ist in vieler Hinsicht mit den oben erwähnten Landschaften vergleichbar. Volpi bemerkt, dass es sich bei dem vorliegenden Bild um ein Werk aus der Reifezeit des Künstlers handelt, das sich auch mit der Waldszene mit drei Philosophen (L. Salerno, L’opera completa di Salvator Rosa, Mailand 1975, Nr. 161) sowie mit der Landschaft mit Soldaten in der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe vergleichen lässt (L. Salerno, op. cit., Nr. 162), die beide zwischen 1656 und 1660 datiert wurden.

Wir danken Frau Professor Volpi für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.