Lot Nr. 32


Allan Ramsay


(Edinburgh 1713–1784 Dover) Porträt einer jungen Dame, Öl auf Leinwand, 75 x 61,7 cm, in einem originalen geschnitzten und vergoldeten Rahmen

Wir danken Herrn Prof. Brian Allan, Direktor des Paul Mellon Institute of British Art, für seine freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Bildes (email an den Einlieferer). Allan Ramsay zählt zu den wichtigsten englischen Porträtmalern des 18. Jahrhunderts. Nach einer ersten Ausbildung in der St. Martin’s Lane Academy in London reiste er 1736 nach Rom und Neapel, wo er einige Zeit in den Werkstätten Francesco Solimenas und Francesco Ferdinandis (Il Imperiali) arbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Edinburgh schuf er seine ersten Porträts, die seinen frühen Ruhm begründeten, so das berühmte Porträt des Duke of Argyll, das von der Royal Bank of Scotland auf ihren Banknoten reproduziert wurde. Die Porträts des schottischen Bürgertums und des Adels dieser Zeit gelten als die besten seines Oeuvres. Meist als Bruststücke ausgeführt, weisen diese Werke der 1740er Jahre, wie das in diese Zeit zu datierende vorliegende Porträt, eine große Meisterschaft in der stofflichen Darstellung, der Lebendigkeit der Gesichter und der Realität des Inkarnats auf. Mit seiner zweiten Frau Margaret Lindsay verbrachte Ramsay die Jahre 1757–1759 in Italien, wo er die wohlhabenden Grand Tour?Reisenden porträtierte. Nach seiner Rückkehr nach London wurde er, Resultat seiner guten Verbindungen, zum ersten Hofmaler George III. berufen. Dabei warf er seinen ihm stilistisch nahe stehenden Freund und Konkurrenten Thomas Hudson, dem unser Bild früher fälschlich zugeschrieben wurde, aus dem Rennen. In dieser Zeit als königlicher Porträtmaler war Ramsay außerordentlich produktiv, da sein Dienstherr eine Vielzahl von Porträts bestellte, so dass Ramsay nicht ohne Werkstattmitarbeiter auskam. In dieser Werkstatt arbeitete auch der später berühmte Philip Reinagle, der 1770 nach der Verletzung Ramsays, die diesen zum beinahe vollständigen Aufgeben der Malerei zwang, fünfzig von Ramsay begonnene Porträts Georgs III. fertigzustellen hatte. Ramsay, dessen Zeit in Italien für seine eleganten Porträts die prägendste war, verbrachte den Rest seines Lebens in Rom und Neapel.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 16.160,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 12.000,-

Allan Ramsay


(Edinburgh 1713–1784 Dover) Porträt einer jungen Dame, Öl auf Leinwand, 75 x 61,7 cm, in einem originalen geschnitzten und vergoldeten Rahmen

Wir danken Herrn Prof. Brian Allan, Direktor des Paul Mellon Institute of British Art, für seine freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Bildes (email an den Einlieferer). Allan Ramsay zählt zu den wichtigsten englischen Porträtmalern des 18. Jahrhunderts. Nach einer ersten Ausbildung in der St. Martin’s Lane Academy in London reiste er 1736 nach Rom und Neapel, wo er einige Zeit in den Werkstätten Francesco Solimenas und Francesco Ferdinandis (Il Imperiali) arbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Edinburgh schuf er seine ersten Porträts, die seinen frühen Ruhm begründeten, so das berühmte Porträt des Duke of Argyll, das von der Royal Bank of Scotland auf ihren Banknoten reproduziert wurde. Die Porträts des schottischen Bürgertums und des Adels dieser Zeit gelten als die besten seines Oeuvres. Meist als Bruststücke ausgeführt, weisen diese Werke der 1740er Jahre, wie das in diese Zeit zu datierende vorliegende Porträt, eine große Meisterschaft in der stofflichen Darstellung, der Lebendigkeit der Gesichter und der Realität des Inkarnats auf. Mit seiner zweiten Frau Margaret Lindsay verbrachte Ramsay die Jahre 1757–1759 in Italien, wo er die wohlhabenden Grand Tour?Reisenden porträtierte. Nach seiner Rückkehr nach London wurde er, Resultat seiner guten Verbindungen, zum ersten Hofmaler George III. berufen. Dabei warf er seinen ihm stilistisch nahe stehenden Freund und Konkurrenten Thomas Hudson, dem unser Bild früher fälschlich zugeschrieben wurde, aus dem Rennen. In dieser Zeit als königlicher Porträtmaler war Ramsay außerordentlich produktiv, da sein Dienstherr eine Vielzahl von Porträts bestellte, so dass Ramsay nicht ohne Werkstattmitarbeiter auskam. In dieser Werkstatt arbeitete auch der später berühmte Philip Reinagle, der 1770 nach der Verletzung Ramsays, die diesen zum beinahe vollständigen Aufgeben der Malerei zwang, fünfzig von Ramsay begonnene Porträts Georgs III. fertigzustellen hatte. Ramsay, dessen Zeit in Italien für seine eleganten Porträts die prägendste war, verbrachte den Rest seines Lebens in Rom und Neapel.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.