Lot Nr. 133 #


Bartolomé Esteban Murillo


(Sevilla 1618-1682) Werkstatt Rosenkranzmadonna, Öl auf Leinwand, 150 x 100 cm , gerahmt

Provenienz: Galerie Durand-Ruel, Paris-New York (als Murillo); Catholin Lambert Sale, New York 1916, Lot 253 (als Murillo); Slg. D. George Dery, New York; Auktion American Art Association, New York, 19.04. 1923, Lot 143 (als Murillo); Slg. Thomas Kirby, New York; Privatsammlung, Neuengland, UsA; durch Erbgang an den jetzigen Eigentümer. Literatur: Diego Angulo Iniguez, Murillo, Bd. II, S. 407, Kat. Nr. 1114, Bd. III, pl. 539. Prof Enrique Valdivieso Gonzales, Universität Sevilla, dem wir für seine Hilfe danken, schreibt das Bild einem Künstler aus Murillos Werkstatt zu (Email an den Einlieferer vom Mai 2009). Murillo ging bei Juan de Castillo in die Lehre, wo er stark von den damals führenden Realisten SpaniensRibera und Zurbarán beeinflusst wurde. Als sein Lehrer nach Cadiz zog, konnte sich Murillo mit zunächst kleineren Aufträgen, deren Bedeutung zunahm, innerhalb weniger Jahre zum führenden Künstler der Stadt entwickeln. Besonders gefragt waren bereits in dieser ersten Blüte seines Schaffens marianische Szenen. Nach einem Aufenthalt in Madrid, wo er Velazquez kennengelernt hatte, eröffnete der nun berühmte Künstler als Erweiterung seiner damals bereits florierenden Werkstatt eine Akademie der Schönen Künste, deren Präsident er wurde. Mit dieser Rosenkranzmadonna liegt ein Gemälde der Hochblüte des spanischen Siglo d'Oro vor, das wohl auf dem Höhepunkt der Tätigkeit Murillos und seiner Werkstatt in den 1660er Jahren in Sevilla entstanden ist. Aufgrund seiner außerordentlichen Qualität galt unser Gemälde lange Zeit als eigenhändiges Werk des Meisters, in der jüngeren Vergangenheit schreibt es die Wissenschaft der unmittelbaren Werkstatt Murillos zu. Allerdings muss erwähnt werden, dass weder Iniguez noch Valdivieso Gonzalez das Gemälde im Original begutachtet haben. Inwieweit hier die Komposition durch den Meister angelegt wurde, um später von einem Schüler komplettiert zu werden, oder ob es sich um die ganz eigenständige Arbeit eines Schülers handelt, ist kaum festzustellen. Die Tatsache, dass das vorliegende Gemälde weder eine Wiederholung oder Variante, sondern eine eigenständige Komposition darstellt, spricht für die hohe Wertschätzung der in der Werkstatt entstandenen Bilder. Unser Gemälde zeigt auch, warum Murillos Stil im Gegensatz zu Velazquez als realistischer und volkstümlicher gilt, wirkt doch unsere Madonna gänzlich unmanieriert und erdbezogen. Dieses waren vor allem die Qualitäten, die Murillo zu einem der bedeutendsten Künstler des Goldenen Zeitalters der spanischen Malerei machen. Durch Einbeziehung realistischer Motive ebnete er den Weg zu einer eigenständigen spanischen Kunst.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

06.10.2009 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 29.425,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-

Bartolomé Esteban Murillo


(Sevilla 1618-1682) Werkstatt Rosenkranzmadonna, Öl auf Leinwand, 150 x 100 cm , gerahmt

Provenienz: Galerie Durand-Ruel, Paris-New York (als Murillo); Catholin Lambert Sale, New York 1916, Lot 253 (als Murillo); Slg. D. George Dery, New York; Auktion American Art Association, New York, 19.04. 1923, Lot 143 (als Murillo); Slg. Thomas Kirby, New York; Privatsammlung, Neuengland, UsA; durch Erbgang an den jetzigen Eigentümer. Literatur: Diego Angulo Iniguez, Murillo, Bd. II, S. 407, Kat. Nr. 1114, Bd. III, pl. 539. Prof Enrique Valdivieso Gonzales, Universität Sevilla, dem wir für seine Hilfe danken, schreibt das Bild einem Künstler aus Murillos Werkstatt zu (Email an den Einlieferer vom Mai 2009). Murillo ging bei Juan de Castillo in die Lehre, wo er stark von den damals führenden Realisten SpaniensRibera und Zurbarán beeinflusst wurde. Als sein Lehrer nach Cadiz zog, konnte sich Murillo mit zunächst kleineren Aufträgen, deren Bedeutung zunahm, innerhalb weniger Jahre zum führenden Künstler der Stadt entwickeln. Besonders gefragt waren bereits in dieser ersten Blüte seines Schaffens marianische Szenen. Nach einem Aufenthalt in Madrid, wo er Velazquez kennengelernt hatte, eröffnete der nun berühmte Künstler als Erweiterung seiner damals bereits florierenden Werkstatt eine Akademie der Schönen Künste, deren Präsident er wurde. Mit dieser Rosenkranzmadonna liegt ein Gemälde der Hochblüte des spanischen Siglo d'Oro vor, das wohl auf dem Höhepunkt der Tätigkeit Murillos und seiner Werkstatt in den 1660er Jahren in Sevilla entstanden ist. Aufgrund seiner außerordentlichen Qualität galt unser Gemälde lange Zeit als eigenhändiges Werk des Meisters, in der jüngeren Vergangenheit schreibt es die Wissenschaft der unmittelbaren Werkstatt Murillos zu. Allerdings muss erwähnt werden, dass weder Iniguez noch Valdivieso Gonzalez das Gemälde im Original begutachtet haben. Inwieweit hier die Komposition durch den Meister angelegt wurde, um später von einem Schüler komplettiert zu werden, oder ob es sich um die ganz eigenständige Arbeit eines Schülers handelt, ist kaum festzustellen. Die Tatsache, dass das vorliegende Gemälde weder eine Wiederholung oder Variante, sondern eine eigenständige Komposition darstellt, spricht für die hohe Wertschätzung der in der Werkstatt entstandenen Bilder. Unser Gemälde zeigt auch, warum Murillos Stil im Gegensatz zu Velazquez als realistischer und volkstümlicher gilt, wirkt doch unsere Madonna gänzlich unmanieriert und erdbezogen. Dieses waren vor allem die Qualitäten, die Murillo zu einem der bedeutendsten Künstler des Goldenen Zeitalters der spanischen Malerei machen. Durch Einbeziehung realistischer Motive ebnete er den Weg zu einer eigenständigen spanischen Kunst.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.10.2009 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.09. - 06.10.2009


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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