Lot Nr. 115 -


Emil Nolde *


(Nolde, Schleswig 1867–1956 Seebüll)
Sonnenblumen mit kleinen Blüten (rot und violett), ca. 1930, signiert Nolde, Aquarell auf dünnem Japanbütten, 35,8 x 45,1 cm, gerahmt

Fotozertifikat::
Prof. Dr. Manfred Reuther, Seebüll, 11.2.2016

Die vorliegende Arbeit ist in der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, Neukirchen, mit der Nr. A.Fremd.3524 registriert.

Provenienz:
Privatsammlung, USA

„Farben, das Material des Malers: Farben in ihrem Eigenleben, weinend und lachend, Traum und Glück, heiß und heilig, wie Liebeslieder und Erotik, wie Gesänge und herrliche Choräle! Farben sind Schwingungen wie Silberglockenklänge und Bronzegeläute, kündend Glück, Leidenschaft und Liebe, Seele, Blut und Tod.“
Emil Nolde

Während aller Schaffensperioden nimmt das Aquarell einen sehr hohen Stellenwert innerhalb des Gesamtoeuvres Emil Noldes ein. Die Farbe wird vom formalen Korsett befreit und er experimentiert mit den unterschiedlichsten Maltechniken, aber auch mit verschiedenen Papierarten. Emil Nolde erfreut sich an der zufälligen Farbkomposition, das Entstehen eines Zufallsbildes das durch das mehrschichtige Auftragen der nassen Farbe rückseitig zustande kommt. Trotz allen Experimentierens konstatiert Emil Nolde „Technik ist nur Technik, sie soll nicht überschätzt werden!“
Erst um 1918 entstanden die ersten Blumenaquarelle. Sie reichen von Darstellungen einzelner, in kräftigen Farben leuchtender Blüten, über sorgsam arrangierten Stillleben zu bewegten, dichten Farb- und Blütenteppichen. Das unmittelbare, einfühlende Erleben der Natur, der wachsenden Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung wurde in den Blumen- und Gartenbildern zum Hauptmotiv auserkoren. Besonders faszinierten den Künstler die übermannshohen Sonnenblumen, die ihn zwangen seinen Kopf nach hinten zu legen, um ihre Blütenpracht bewundern zu können, so schrieb er 1928 an seinen Freund Hans Fehr.
Das Aquarell „Sonnenblumen mit kleinen Blüten“ besticht den Betrachter durch die leuchtende Farbintensität der drei großen in Gelb und Organe gemalten Sonnenblumen, die von den kleineren roten und lila Blumen flankiert werden. Nahezu skizzenhaft umreißt Emil Nolde die Form der einzelnen Blüten, ganz dicht führt er den Betrachter an die Blumen heran. Nass in Nass werden die Farben in leuchtendem Gelb, Orange, Grün, Lila und Rot auf das dünne Japanpapier aufgetragen. Seine Fokussierung auf die Blütenköpfe steigert die außerordentliche Intensität der Farben, die Kraft und Wirkung der Farbe rückt ganz in den Mittelpunkt seines Interesses. Der Vorgang kommt einer Inszenierung der Farbe gleich, in dem alles andere nebensächlich wird.

28.11.2018 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 163.294,-
Schätzwert:
EUR 120.000,- bis EUR 140.000,-

Emil Nolde *


(Nolde, Schleswig 1867–1956 Seebüll)
Sonnenblumen mit kleinen Blüten (rot und violett), ca. 1930, signiert Nolde, Aquarell auf dünnem Japanbütten, 35,8 x 45,1 cm, gerahmt

Fotozertifikat::
Prof. Dr. Manfred Reuther, Seebüll, 11.2.2016

Die vorliegende Arbeit ist in der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, Neukirchen, mit der Nr. A.Fremd.3524 registriert.

Provenienz:
Privatsammlung, USA

„Farben, das Material des Malers: Farben in ihrem Eigenleben, weinend und lachend, Traum und Glück, heiß und heilig, wie Liebeslieder und Erotik, wie Gesänge und herrliche Choräle! Farben sind Schwingungen wie Silberglockenklänge und Bronzegeläute, kündend Glück, Leidenschaft und Liebe, Seele, Blut und Tod.“
Emil Nolde

Während aller Schaffensperioden nimmt das Aquarell einen sehr hohen Stellenwert innerhalb des Gesamtoeuvres Emil Noldes ein. Die Farbe wird vom formalen Korsett befreit und er experimentiert mit den unterschiedlichsten Maltechniken, aber auch mit verschiedenen Papierarten. Emil Nolde erfreut sich an der zufälligen Farbkomposition, das Entstehen eines Zufallsbildes das durch das mehrschichtige Auftragen der nassen Farbe rückseitig zustande kommt. Trotz allen Experimentierens konstatiert Emil Nolde „Technik ist nur Technik, sie soll nicht überschätzt werden!“
Erst um 1918 entstanden die ersten Blumenaquarelle. Sie reichen von Darstellungen einzelner, in kräftigen Farben leuchtender Blüten, über sorgsam arrangierten Stillleben zu bewegten, dichten Farb- und Blütenteppichen. Das unmittelbare, einfühlende Erleben der Natur, der wachsenden Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung wurde in den Blumen- und Gartenbildern zum Hauptmotiv auserkoren. Besonders faszinierten den Künstler die übermannshohen Sonnenblumen, die ihn zwangen seinen Kopf nach hinten zu legen, um ihre Blütenpracht bewundern zu können, so schrieb er 1928 an seinen Freund Hans Fehr.
Das Aquarell „Sonnenblumen mit kleinen Blüten“ besticht den Betrachter durch die leuchtende Farbintensität der drei großen in Gelb und Organe gemalten Sonnenblumen, die von den kleineren roten und lila Blumen flankiert werden. Nahezu skizzenhaft umreißt Emil Nolde die Form der einzelnen Blüten, ganz dicht führt er den Betrachter an die Blumen heran. Nass in Nass werden die Farben in leuchtendem Gelb, Orange, Grün, Lila und Rot auf das dünne Japanpapier aufgetragen. Seine Fokussierung auf die Blütenköpfe steigert die außerordentliche Intensität der Farben, die Kraft und Wirkung der Farbe rückt ganz in den Mittelpunkt seines Interesses. Der Vorgang kommt einer Inszenierung der Farbe gleich, in dem alles andere nebensächlich wird.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 28.11.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.11. - 28.11.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.