Lot Nr. 490


William Congdon *


(Providence 1912–1998 Mailand)
Venedig, 1954, signiert und datiert mit Initialen WC’54, auf der Rückseite Graffiti mit Studie zur derselben Landschaft, monogrammiert WC, Öl auf Holztafel, 95 x 112 cm, gerahmt

FotoZertifikat:
The William G. Congdon Foundation, Mailand, Archiv-Nr. 138.50

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

William Grosvenor Congdon wird in Providence, Rhode Island, am 15. April 1912 geboren. Seine Eltern, Gilbert und Caroline, gehören zwei bekannten und reichen Familiendynastien von protestantischen Industriellen an.
Trotz des wohlhabenden Umfeldes, in dem er lebt, ist die Kindheit von William von einem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater, von dem sich der Junge abgewiesen und unverstanden fühlt, gezeichnet.
Angestoßen werden Bills erste Streifzüge in der Kunstwelt von dem Wunsch einen eigenen Raum zu finden, der es ihm erlaubt, sich selbst kennenzulernen, weit weg von den väterlichen Erwartungen, die im Geschäftswesen und dem Puritanismus verwurzelt sind.
Die Möglichkeit sich von seinem ursprünglichen Umfeld zu entfernen, ereignet sich unerwartet im Jahre 1942, in dem der Künstler dem ‚American Field Service‘ beitritt, eine freiwillige, sanitäre Hilfsorganisation während des Zweiten Weltkrieges.
Im Mai 1945 ist Congdon unter denen, die im Konzentrationslager von Bergen Belsen einziehen, das kurz vorher befreit wurde. Dort verbringt er einen ganzen Monat, beschäftigt mit dem Werk des Rettungsdienstes. Vor den Kadavern und den leidenden Gesichtern der Zivilbevölkerung entdeckt Congdon die Malerei als Selbsthingabe.
Nach Kriegsende und Rückkehr in das Heimatland, zieht er in das turbulente New York, und beginnt eine Reihe von Reisen zwischen Amerika und Europa, die ihn zum Kennenlernen von Peggy Guggenheim und Betty Parsons, die Galeristin der neuen Generation von „action painters“, führen, mit denen er sein Leben lang durch eine tiefe Freundschaft verbunden bleibt. In den frühen 50er Jahren erscheint Venedig am geographischen und emotionalen Horizont William Congdons. Die Lagunenstadt verführt ihn mit ihrer Schönheit und lässt eine fast leidenschaftliche Verbindung entstehen „der orangene Mond, der über meinem Albtraum in New York aufging, wurde zum goldenen Markusdom… nicht mehr eine unbeständige Scheibe gleich einem fernen Planeten, sondern ein sicherer Hafen, der es mir erlaubte einzutreten. Ich begann Gold in meine Farben einfließen zu lassen. Dieses Gold schien aus dem Inneren meiner Basiliken zu atmen und wurde für mich, wie für die mittelalterlichen Mosaizisten, zu einem spirituellen Symbol“.
Der Markusplatz ist das Sujet von dutzenden von Bildern aus den immer länger werdenden Aufenthalten in der Stadt.
Peggy Guggenheim betont, dass die venezianischen Veduten Congdons die ersten, nach jenen von Turner, sind, die die Schönheit Venedigs auf originelle Weise interpretieren.

Expertin: Maria Cristina Corsini Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671

maria.corsini@dorotheum.it

06.06.2019 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 21.550,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 12.000,-

William Congdon *


(Providence 1912–1998 Mailand)
Venedig, 1954, signiert und datiert mit Initialen WC’54, auf der Rückseite Graffiti mit Studie zur derselben Landschaft, monogrammiert WC, Öl auf Holztafel, 95 x 112 cm, gerahmt

FotoZertifikat:
The William G. Congdon Foundation, Mailand, Archiv-Nr. 138.50

Provenienz:
Privatsammlung, Italien

William Grosvenor Congdon wird in Providence, Rhode Island, am 15. April 1912 geboren. Seine Eltern, Gilbert und Caroline, gehören zwei bekannten und reichen Familiendynastien von protestantischen Industriellen an.
Trotz des wohlhabenden Umfeldes, in dem er lebt, ist die Kindheit von William von einem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater, von dem sich der Junge abgewiesen und unverstanden fühlt, gezeichnet.
Angestoßen werden Bills erste Streifzüge in der Kunstwelt von dem Wunsch einen eigenen Raum zu finden, der es ihm erlaubt, sich selbst kennenzulernen, weit weg von den väterlichen Erwartungen, die im Geschäftswesen und dem Puritanismus verwurzelt sind.
Die Möglichkeit sich von seinem ursprünglichen Umfeld zu entfernen, ereignet sich unerwartet im Jahre 1942, in dem der Künstler dem ‚American Field Service‘ beitritt, eine freiwillige, sanitäre Hilfsorganisation während des Zweiten Weltkrieges.
Im Mai 1945 ist Congdon unter denen, die im Konzentrationslager von Bergen Belsen einziehen, das kurz vorher befreit wurde. Dort verbringt er einen ganzen Monat, beschäftigt mit dem Werk des Rettungsdienstes. Vor den Kadavern und den leidenden Gesichtern der Zivilbevölkerung entdeckt Congdon die Malerei als Selbsthingabe.
Nach Kriegsende und Rückkehr in das Heimatland, zieht er in das turbulente New York, und beginnt eine Reihe von Reisen zwischen Amerika und Europa, die ihn zum Kennenlernen von Peggy Guggenheim und Betty Parsons, die Galeristin der neuen Generation von „action painters“, führen, mit denen er sein Leben lang durch eine tiefe Freundschaft verbunden bleibt. In den frühen 50er Jahren erscheint Venedig am geographischen und emotionalen Horizont William Congdons. Die Lagunenstadt verführt ihn mit ihrer Schönheit und lässt eine fast leidenschaftliche Verbindung entstehen „der orangene Mond, der über meinem Albtraum in New York aufging, wurde zum goldenen Markusdom… nicht mehr eine unbeständige Scheibe gleich einem fernen Planeten, sondern ein sicherer Hafen, der es mir erlaubte einzutreten. Ich begann Gold in meine Farben einfließen zu lassen. Dieses Gold schien aus dem Inneren meiner Basiliken zu atmen und wurde für mich, wie für die mittelalterlichen Mosaizisten, zu einem spirituellen Symbol“.
Der Markusplatz ist das Sujet von dutzenden von Bildern aus den immer länger werdenden Aufenthalten in der Stadt.
Peggy Guggenheim betont, dass die venezianischen Veduten Congdons die ersten, nach jenen von Turner, sind, die die Schönheit Venedigs auf originelle Weise interpretieren.

Expertin: Maria Cristina Corsini Maria Cristina Corsini
+39-06-699 23 671

maria.corsini@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst II
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.06.2019 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 25.05. - 06.06.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.