Lot Nr. 220 -


Wolfgang Heimbach


Wolfgang Heimbach - Alte Meister II

(Ovelgönne um 1600 – nach 1678 Oldenburg)
Die Begegnung zwischen Jakob und Rahel,
monogrammiert und datiert unten rechts: CHPW/Oldenb:/fec:/1652,
Öl auf Holz, 47 x 62,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, USA

Der taubstumme Maler Wolfgang Heimbach wurde von seinen Zeitgenossen ob seiner Vielseitigkeit – er befasste sich mit gesellschaftlichen Themen, Genre, Stillleben, Porträt-, Repräsentation- und Landschaftsmalerei – sehr geschätzt, was ihm gut dotierte Aufträge einbrachte. Sein Geburtsort und seine Beeinträchtigung trugen ihm den Spitznamen „Der taube Maler von Ovelgönne“ ein.

Heimbachs frühestes bekanntes Gemälde, Die Hochzeit (datiert mit „1636 Ovelgönne“ und „1637 Bremen“), lässt erkennen, woher der Maler seine Anregungen bezog: Seine Ausbildung in den Niederlanden, vermutlich in Amsterdam, kurz vor 1635 versorgte ihn sein ganzes Leben hindurch mit Ideen. Insbesondere seine große Nähe zu den Amsterdamer Malern Anthoni Palamedesz. und Willem Cornelisz. Duyster wird deutlich. Zudem verrät Heimbachs Schaffen die Kenntnis der Italiener Saraceni und Fetti und möglicherweise auch Caravaggios und seiner Nachfolger, etwa Honthorsts, was sich vor allem in den Genreszenen offenbart, die in den frühen 1640er-Jahren in Rom entstanden. 1648 stand Heimbach im Dienst von Ferdinand II., Großherzog der Toskana. Ab diesem Zeitpunkt begann sich die Porträtmalerei des Künstlers an italienischen Vorbildern zu orientieren – siehe das Bildnis Papst Innozenzs X. (1645, Kopenhagen). 1652 kehrte Heimbach über Prag und Brüssel nach Deutschland zurück. Während der nächsten Jahre arbeitete der Künstler als Hofmaler für Graf Günther von Oldenburg und König Friedrich III. von Dänemark in Kopenhagen. Ab 1665 ist Heimbach wieder in Oldenburg vermerkt. Aus dieser Zeit datiert eines seiner besten Gemälde, Der Kranke (1669, Kunsthalle Hamburg). Ab 1670 war Heimbach Hofmaler von Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen in Münster.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

22.10.2019 - 18:30

Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Wolfgang Heimbach


(Ovelgönne um 1600 – nach 1678 Oldenburg)
Die Begegnung zwischen Jakob und Rahel,
monogrammiert und datiert unten rechts: CHPW/Oldenb:/fec:/1652,
Öl auf Holz, 47 x 62,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, USA

Der taubstumme Maler Wolfgang Heimbach wurde von seinen Zeitgenossen ob seiner Vielseitigkeit – er befasste sich mit gesellschaftlichen Themen, Genre, Stillleben, Porträt-, Repräsentation- und Landschaftsmalerei – sehr geschätzt, was ihm gut dotierte Aufträge einbrachte. Sein Geburtsort und seine Beeinträchtigung trugen ihm den Spitznamen „Der taube Maler von Ovelgönne“ ein.

Heimbachs frühestes bekanntes Gemälde, Die Hochzeit (datiert mit „1636 Ovelgönne“ und „1637 Bremen“), lässt erkennen, woher der Maler seine Anregungen bezog: Seine Ausbildung in den Niederlanden, vermutlich in Amsterdam, kurz vor 1635 versorgte ihn sein ganzes Leben hindurch mit Ideen. Insbesondere seine große Nähe zu den Amsterdamer Malern Anthoni Palamedesz. und Willem Cornelisz. Duyster wird deutlich. Zudem verrät Heimbachs Schaffen die Kenntnis der Italiener Saraceni und Fetti und möglicherweise auch Caravaggios und seiner Nachfolger, etwa Honthorsts, was sich vor allem in den Genreszenen offenbart, die in den frühen 1640er-Jahren in Rom entstanden. 1648 stand Heimbach im Dienst von Ferdinand II., Großherzog der Toskana. Ab diesem Zeitpunkt begann sich die Porträtmalerei des Künstlers an italienischen Vorbildern zu orientieren – siehe das Bildnis Papst Innozenzs X. (1645, Kopenhagen). 1652 kehrte Heimbach über Prag und Brüssel nach Deutschland zurück. Während der nächsten Jahre arbeitete der Künstler als Hofmaler für Graf Günther von Oldenburg und König Friedrich III. von Dänemark in Kopenhagen. Ab 1665 ist Heimbach wieder in Oldenburg vermerkt. Aus dieser Zeit datiert eines seiner besten Gemälde, Der Kranke (1669, Kunsthalle Hamburg). Ab 1670 war Heimbach Hofmaler von Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen in Münster.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister II
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 22.10.2019 - 18:30
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 12.10. - 22.10.2019