Lot Nr. 113


Angelika Kauffmann


Angelika Kauffmann - Alte Meister

(Chur 1741–1807 Rom)
Theseus und Ariadne,
signiert unten Mitte: Angelica …mann,
Öl auf Leinwand, 95 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung des Grafen Pedro Eugénio Daupiás (1818–1900), Lissabon (lt. rückseitigem Klebezettel mit Inv.-Nr. 51, als „Ecole ancienne“);
Galerie Koller, Luzern;
Kunsthandel Eric Turquin, Paris (April 1994);
Privatsammlung, Wien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 1. Oktober 2003, Lot 220;
Privatsammlung, Österreich

Ausgestellt:
Angelika Kauffmann – Unbekannte Schätze aus Vorarlberger Privatsammlungen, Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Haus der Fürstin, 7. Juli – 21. Oktober 2018; Bregenz, Vorarlberg Museum, 15. Juni – 6. Oktober 2019

Literatur:
Angelika Kauffmann – Unbekannte Schätze aus Vorarlberger Privatsammlungen, Ausstellungskatalog, Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, 2018, Vorarlberg Museum, Bregenz 2019, S. 180f.

Bettina Baumgärtel hat die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes als eigenhändiges Werk Angelika Kauffmanns bestätigt (schriftliches Gutachten, 2002).

Bettina Baumgärtel schrieb im Katalog der Kauffmann-Ausstellung von 2018/19: „Der Ariadne-Stoff wurde mit Homer und dessen Übersetzung durch Voss im 18. Jahrhundert und vor allem mit Ovids Heroides bis ins 20. Jahrhundert unzählige Male literarisch und bildnerisch verarbeitet. Kauffmann schildert den schicksalshaften Moment der Überreichung des Wollknäuels durch die liebende Ariadne. Das Paar ist in das dunkle Verlies hinabgestiegen und bevor der junge Held das Labyrinth betritt, zeigt er mit seiner Mimik und Gestik, wie gespannt er dem Rat seiner Geliebten zuhört, die ihm den roten Wollfaden überreicht. Angelika Kauffmann wählt hier eine Szene, die – soweit bekannt – kein zweites Mal in der Malerei des 18. Jahrhunderts dargestellt wurde. Wie so oft lässt sich die belesene Künstlerin durch die genaue Lektüre antiker Schriften anregen und wird besonders von den klugen und kühnen Taten der Heldinnen angesprochen. Diese stellt sie immer wieder als die eigentlichen Hauptfiguren großer Wendepunkte in der Geschichte in den Mittelpunkt. Es sind vorrangig liebende Frauen wie Ariadne oder Eleonora, die das Schicksal in die Hand nehmen und zu Retterinnen des geliebten Mannes werden. Die Szene überzeugt durch ihre sachlich-schlichte Komposition und beweist einmal mehr Kauffmanns frühe klassizistische Prägung. Kein überflüssiges Detail lenkt vom entscheidenden Moment ab.“

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

09.06.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 85.300,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Angelika Kauffmann


(Chur 1741–1807 Rom)
Theseus und Ariadne,
signiert unten Mitte: Angelica …mann,
Öl auf Leinwand, 95 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung des Grafen Pedro Eugénio Daupiás (1818–1900), Lissabon (lt. rückseitigem Klebezettel mit Inv.-Nr. 51, als „Ecole ancienne“);
Galerie Koller, Luzern;
Kunsthandel Eric Turquin, Paris (April 1994);
Privatsammlung, Wien;
Auktion, Dorotheum, Wien, 1. Oktober 2003, Lot 220;
Privatsammlung, Österreich

Ausgestellt:
Angelika Kauffmann – Unbekannte Schätze aus Vorarlberger Privatsammlungen, Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Haus der Fürstin, 7. Juli – 21. Oktober 2018; Bregenz, Vorarlberg Museum, 15. Juni – 6. Oktober 2019

Literatur:
Angelika Kauffmann – Unbekannte Schätze aus Vorarlberger Privatsammlungen, Ausstellungskatalog, Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, 2018, Vorarlberg Museum, Bregenz 2019, S. 180f.

Bettina Baumgärtel hat die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes als eigenhändiges Werk Angelika Kauffmanns bestätigt (schriftliches Gutachten, 2002).

Bettina Baumgärtel schrieb im Katalog der Kauffmann-Ausstellung von 2018/19: „Der Ariadne-Stoff wurde mit Homer und dessen Übersetzung durch Voss im 18. Jahrhundert und vor allem mit Ovids Heroides bis ins 20. Jahrhundert unzählige Male literarisch und bildnerisch verarbeitet. Kauffmann schildert den schicksalshaften Moment der Überreichung des Wollknäuels durch die liebende Ariadne. Das Paar ist in das dunkle Verlies hinabgestiegen und bevor der junge Held das Labyrinth betritt, zeigt er mit seiner Mimik und Gestik, wie gespannt er dem Rat seiner Geliebten zuhört, die ihm den roten Wollfaden überreicht. Angelika Kauffmann wählt hier eine Szene, die – soweit bekannt – kein zweites Mal in der Malerei des 18. Jahrhunderts dargestellt wurde. Wie so oft lässt sich die belesene Künstlerin durch die genaue Lektüre antiker Schriften anregen und wird besonders von den klugen und kühnen Taten der Heldinnen angesprochen. Diese stellt sie immer wieder als die eigentlichen Hauptfiguren großer Wendepunkte in der Geschichte in den Mittelpunkt. Es sind vorrangig liebende Frauen wie Ariadne oder Eleonora, die das Schicksal in die Hand nehmen und zu Retterinnen des geliebten Mannes werden. Die Szene überzeugt durch ihre sachlich-schlichte Komposition und beweist einmal mehr Kauffmanns frühe klassizistische Prägung. Kein überflüssiges Detail lenkt vom entscheidenden Moment ab.“

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.06. - 09.06.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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