Lot Nr. 124 -


Maria Giovanna Clementi, gen. La Clementina


Maria Giovanna Clementi, gen. La Clementina - Alte Meister I

(Turin 1692–1761)
Porträt von Karl Emmanuel III., Herzog von Savoyen und König von Sardinien, in Rüstung und mit dem Annunziatenorden; und seine zweite Frau Polyxena, geb. Prinzessin von Hessen-Rheinfels-Rotenburg,
Öl auf Leinwand, oval, 69 x 52 cm und 71 x 52,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Wir danken Arabella Cifani, die die Zuschreibung vorgeschlagen hat. Ihr schriftliches Gutachten liegt dem Werk bei.

Karl Emmanuel III (1701–1773) war von 1730 bis zu seinem Tod Herzog von Savoyen und König von Sardinien.

Maria Giovanna Battista Clementio, auch bekannt als La Clementina, war eine Porträtistin, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Hof von Savoyen in Turin tätig war. Anders als die meisten Malerinnen ihrer Zeit machte sie als Künstlerin ohne familiäre Prägung Karriere: Ihr Vater war Chirurg, über ihren Mann, Giuseppe Bartolomeo Clementi, ist wenig bekannt. Sie war die Mutter von mindestens zehn Kindern, darunter zwei Priester.

Das vorliegende Gemäldepaar ist ein frühes Beispiel des Schaffens der Künstlerin. La Clementina lernte bei dem Hofmaler Giovan Battista Curlando (1648–1710), der sie in die Porträtmalerei einführte. Ihr Werk stand aber auch unter dem Einfluss Pietro Antonio Pozzis, mit dem sie in den frühen 1720ern zusammenarbeitete, sowie des schwedischen Porträtisten Martin van Mytens, der Turin in den späten 1720er Jahren besuchte. Zudem wurde sie von französischen Malern, die für den Piemonteser Adel tätig waren, beeinflusst.

La Clementina begann ihre Laufbahn mit der Produktion von Porträts der königlichen Familie von Savoyen, die an andere europäische Höfe verschickt wurden, um deren Ansehen in ganz Europa zu verbreiten. Sie wurde von den mächtigsten Herrschern Europas mit Porträtaufträgen bedacht und arbeitete für die königliche Familie von Savoyen, die Habsburger, die Hessen und die Bourbonen (der französischen und spanischen Linie). Das vorliegende Gemäldepaar weist viele Merkmale auf, die für La Clementinas Frühwerk typisch sind.

In ihrer Analyse über das Werk der Künstlerin verzeichnet Arabella Cifani ein sehr ähnliches Porträt der Königin im Castello Reale in Racconigi sowie ein weiteres im Santuario di Vicoforte di Mondovì. Laut Cifani gibt es weit weniger Varianten vom Porträt des Königs. Ein viel schwächeres und einfacher komponiertes Beispiel befindet sich in Racconigi im Castello Reale. Cifani hat die Absicht, das vorliegende Gemäldepaar in ihrem kommenden Buch über die piemontesische Porträtmalerei zu veröffentlichen. Zu den Rahmen meint sie: „Le cornici dei due dipinti, particolarmente sontuose, sono di tipologia piemontese settecentesca, come si può notare da un confronto con analoghi modelli presenti in residenze sabaude“ [„Die besonders prächtigen Rahmen der beiden Gemälde sind piemontesische Rahmen des 18. Jahrhunderts, wie durch einen Vergleich mit ähnlichen Modellen in Residenzen von Savoyen festgestellt werden kann”].

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

11.05.2022 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 19.512,-
Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 22.000,-

Maria Giovanna Clementi, gen. La Clementina


(Turin 1692–1761)
Porträt von Karl Emmanuel III., Herzog von Savoyen und König von Sardinien, in Rüstung und mit dem Annunziatenorden; und seine zweite Frau Polyxena, geb. Prinzessin von Hessen-Rheinfels-Rotenburg,
Öl auf Leinwand, oval, 69 x 52 cm und 71 x 52,5 cm, gerahmt, Pendants (2)

Wir danken Arabella Cifani, die die Zuschreibung vorgeschlagen hat. Ihr schriftliches Gutachten liegt dem Werk bei.

Karl Emmanuel III (1701–1773) war von 1730 bis zu seinem Tod Herzog von Savoyen und König von Sardinien.

Maria Giovanna Battista Clementio, auch bekannt als La Clementina, war eine Porträtistin, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Hof von Savoyen in Turin tätig war. Anders als die meisten Malerinnen ihrer Zeit machte sie als Künstlerin ohne familiäre Prägung Karriere: Ihr Vater war Chirurg, über ihren Mann, Giuseppe Bartolomeo Clementi, ist wenig bekannt. Sie war die Mutter von mindestens zehn Kindern, darunter zwei Priester.

Das vorliegende Gemäldepaar ist ein frühes Beispiel des Schaffens der Künstlerin. La Clementina lernte bei dem Hofmaler Giovan Battista Curlando (1648–1710), der sie in die Porträtmalerei einführte. Ihr Werk stand aber auch unter dem Einfluss Pietro Antonio Pozzis, mit dem sie in den frühen 1720ern zusammenarbeitete, sowie des schwedischen Porträtisten Martin van Mytens, der Turin in den späten 1720er Jahren besuchte. Zudem wurde sie von französischen Malern, die für den Piemonteser Adel tätig waren, beeinflusst.

La Clementina begann ihre Laufbahn mit der Produktion von Porträts der königlichen Familie von Savoyen, die an andere europäische Höfe verschickt wurden, um deren Ansehen in ganz Europa zu verbreiten. Sie wurde von den mächtigsten Herrschern Europas mit Porträtaufträgen bedacht und arbeitete für die königliche Familie von Savoyen, die Habsburger, die Hessen und die Bourbonen (der französischen und spanischen Linie). Das vorliegende Gemäldepaar weist viele Merkmale auf, die für La Clementinas Frühwerk typisch sind.

In ihrer Analyse über das Werk der Künstlerin verzeichnet Arabella Cifani ein sehr ähnliches Porträt der Königin im Castello Reale in Racconigi sowie ein weiteres im Santuario di Vicoforte di Mondovì. Laut Cifani gibt es weit weniger Varianten vom Porträt des Königs. Ein viel schwächeres und einfacher komponiertes Beispiel befindet sich in Racconigi im Castello Reale. Cifani hat die Absicht, das vorliegende Gemäldepaar in ihrem kommenden Buch über die piemontesische Porträtmalerei zu veröffentlichen. Zu den Rahmen meint sie: „Le cornici dei due dipinti, particolarmente sontuose, sono di tipologia piemontese settecentesca, come si può notare da un confronto con analoghi modelli presenti in residenze sabaude“ [„Die besonders prächtigen Rahmen der beiden Gemälde sind piemontesische Rahmen des 18. Jahrhunderts, wie durch einen Vergleich mit ähnlichen Modellen in Residenzen von Savoyen festgestellt werden kann”].

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister I
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 11.05.2022 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 30.04. - 11.05.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.