Lot Nr. 125


Nach/After Hans Holbein d. Jüngere


(1497-1543)
Dame mit Federbarett, bezeichnet und datiert "H. H. 1520", Feder in Braun, braun, grau und schwarz laviert, auf Bütten, auf ein anderes Bütten aufgelegt, 26,5 x 17,5 cm, rückseitig Klebereste einer alten Montierung, ohne Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Die vorliegende Studie einer Dame mit Federbarett lässt sich mit zwei weiteren Fassungen derselben Dame in der Hamburger Kunsthalle (Inv. Nr. 52002) und dem Kunstmuseum Basel (Inv. 1662.143) vergleichen, die auf eine verlorene Zeichnung Hans Holbeins d. J. zurückgehen, die der Künstler um 1523 zusammen mit anderen Kostümstudien schuf. Die Kopie in Hamburg ist auf der Rückseite an Niklaus Manuel Deutsch (1528–1588) zugeschrieben, doch gibt es keine Verbindung zu Zeichnungen des Schweizer Künstlers. Für die Kopie der Dame in Basel, die eine zusätzliche Halskette aus großen Ringen trägt, wurde der Basler Maler Hans Hug Kluber (1535/36–1578) als Autor vorgeschlagen. Das verschollene Original Holbeins oder die Kopie in Basel hat Christian von Mechel (1737–1817) gestochen und in seinem "Recueil de XII costumes Suisses Civils et Militaires, Hommes et Femmes, du seizième siècle" 1790 in Basel als Tafel 3 mit der Beischrift "Costume Suise du 16me Siècle d'après le Dessin original du célèbre Jean Holbein quise trouve á la Bibliothèque publique de Basle" veröffentlicht.
Als Vorlagen sind jedoch die Aquatinta-Blätter Mechels auszuschließen, da sie in einigen Details wie dem Schmuck und dem Hintergrund von den zwei Zeichnungen in Hamburg und Basel sowie dem vorliegenden Blatt abweichen. Die Kopien wurden vermutlich direkt nach der Studie Holbeins angefertigt, worauf auch das Monogramm und die Datierung auf unserer Zeichnung „H. H. 1520“ hindeuten könnte. Was die Zuschreibung der hier angebotenen Studie anbelangt, sind stilistisch und technisch vergleichbare Kopien nach alten Meistern von Jan de Bisschop (1628-1671) bekannt, wie etwa das „Bildnis eines Gelehrten“ (1635) nach Quentin Massys in der Graphischen Sammlung des Städel Museums Frankfurt (Inv. Nr. 17174). Möglicherweise ist die vorliegende Zeichnung im näheren Umfeld oder Nachfolge des Künstlers gegen Ende des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden entstanden.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

04.10.2023 - 15:02

Erzielter Preis: **
EUR 2.210,-
Schätzwert:
EUR 1.500,- bis EUR 2.000,-
Startpreis:
EUR 1.200,-

Nach/After Hans Holbein d. Jüngere


(1497-1543)
Dame mit Federbarett, bezeichnet und datiert "H. H. 1520", Feder in Braun, braun, grau und schwarz laviert, auf Bütten, auf ein anderes Bütten aufgelegt, 26,5 x 17,5 cm, rückseitig Klebereste einer alten Montierung, ohne Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Die vorliegende Studie einer Dame mit Federbarett lässt sich mit zwei weiteren Fassungen derselben Dame in der Hamburger Kunsthalle (Inv. Nr. 52002) und dem Kunstmuseum Basel (Inv. 1662.143) vergleichen, die auf eine verlorene Zeichnung Hans Holbeins d. J. zurückgehen, die der Künstler um 1523 zusammen mit anderen Kostümstudien schuf. Die Kopie in Hamburg ist auf der Rückseite an Niklaus Manuel Deutsch (1528–1588) zugeschrieben, doch gibt es keine Verbindung zu Zeichnungen des Schweizer Künstlers. Für die Kopie der Dame in Basel, die eine zusätzliche Halskette aus großen Ringen trägt, wurde der Basler Maler Hans Hug Kluber (1535/36–1578) als Autor vorgeschlagen. Das verschollene Original Holbeins oder die Kopie in Basel hat Christian von Mechel (1737–1817) gestochen und in seinem "Recueil de XII costumes Suisses Civils et Militaires, Hommes et Femmes, du seizième siècle" 1790 in Basel als Tafel 3 mit der Beischrift "Costume Suise du 16me Siècle d'après le Dessin original du célèbre Jean Holbein quise trouve á la Bibliothèque publique de Basle" veröffentlicht.
Als Vorlagen sind jedoch die Aquatinta-Blätter Mechels auszuschließen, da sie in einigen Details wie dem Schmuck und dem Hintergrund von den zwei Zeichnungen in Hamburg und Basel sowie dem vorliegenden Blatt abweichen. Die Kopien wurden vermutlich direkt nach der Studie Holbeins angefertigt, worauf auch das Monogramm und die Datierung auf unserer Zeichnung „H. H. 1520“ hindeuten könnte. Was die Zuschreibung der hier angebotenen Studie anbelangt, sind stilistisch und technisch vergleichbare Kopien nach alten Meistern von Jan de Bisschop (1628-1671) bekannt, wie etwa das „Bildnis eines Gelehrten“ (1635) nach Quentin Massys in der Graphischen Sammlung des Städel Museums Frankfurt (Inv. Nr. 17174). Möglicherweise ist die vorliegende Zeichnung im näheren Umfeld oder Nachfolge des Künstlers gegen Ende des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden entstanden.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 04.10.2023 - 15:02
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 27.09. - 04.10.2023


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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