Melchior de Hondecoeter - Werke kaufen und verkaufen

1633, Utrecht (Niederlande) – 3. April 1695, Amsterdam (Niederlande)

 

Melchior de Hondecoeter gilt als der bedeutendste niederländische Tiermaler des 17. Jahrhunderts.

 

Als Melchior de Hondecoeter 1633 im Goldenen Zeitalter der Niederlande geboren wurde, wuchs damit bereits die dritte Generation von Malern in dieser Familie heran. Sein Vater Gysbert, Mitglied der Utrechter Malergilde und sein Onkel Jan Baptist Weenix, zu dessen Auftraggebern unter anderem Papst Innozenz X. zählte, unterrichteten ihn. Sein Großvater Gillis Claesz de Hondecoeter war Landschaftsmaler und sein Cousin, Jan Weenix, malte ebenfalls vorwiegend Landschaften, sowie Stillleben und Porträts. Für zwölf Jahre war Jan Hofmaler des pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm. Melchiors nächste Station war Den Haag, wo er in die Fußstapfen des verstorbenen Vaters trat und sowohl Mitglied als auch Obmann der dortigen Malergilde wurde. 1663 ließ er sich in Amsterdam nieder, heiratete und blieb dort bis an sein Lebensende 1695 wohnhaft.

Sein bevorzugtes Bildmotiv war die Tierwelt: Vögel zählten zu seinem beliebtesten Sujet. In Amsterdam begann er sich auf Vogelmalerei und Stillleben mit Jagdmotiven zu konzentrieren. Sein Vorbild auf diesem Gebiet der Tiermalerei war Frans Snyders: von ihm übernahm er die Methode, Tiere in der Bildmitte zu platzieren. Das 2012 im Rahmen einer Alte Meister Auktion angebotene Gemälde Das Vogelkonzert von 1670 wurde um 711.300 Euro im Dorotheum versteigert. Es zählt mit seinen 84 x 99 cm zu den größeren Formaten seiner Tierbilder. Dieses Bild weißt zwei Besonderheiten auf: einerseits das Vorhandensein einer Datierung (durch die oftmals fehlende Datierung, gestaltet sich eine chronologische Anordnung seines Werks als schwierig) und andererseits handelt es sich um ein seltenes Sujet des Malers. Im 17. Jahrhundert gelang es nur ihm, das Gefieder seiner kleineren oder größeren Modelle so realistisch-exakt und gleichzeitig so farbenfroh wiederzugeben. Melchior de Hondecoeter beherrschte die Darstellung des Federkleides von Vögeln auf meisterhafte Weise. Dies brachte ihn große Anerkennung von seinen Zeitgenossen entgegen, welche ihn den Raffael der Tiere nannten. Melchior de Hondecoeter war so bekannt, dass sein Name sogar auf Tierbilder seiner Kollegen gesetzt wurde. Er malte die in seinen Gemälden vorkommende Fauna nach dem Naturvorbild, eine Kombination von heimischen und ausländischen Arten. Die exotischen Exemplare studierte er bevorzugt in den Zoos seiner Mäzene und wohlhabenden Auftraggeber. Im Gegensatz zu seinem Vater und dessen Tierstillleben, wählte Melchior dramatisch zugespitzte Szenen, wie beispielsweise Streit und Kämpfe als Bildthema. Er wendete dafür Gegenstände an, die sich mit dem Bildrand überschneiden. Diese Methode verstärkt das Momenthafte seiner Gemälde gekonnt. Der Betrachter wird mitten in das Geschehen einbezogen. Menschliche Auseinandersetzungen sollten darin widergespiegelt werden. De Hondecoeter verfügte gewiss über ein breites ornithologisches Wissen, dass ihn eine große Detailtreue bei der Darstellung von Vögeln ermöglichte. Seine Tiermotive bettete er oft in (Park-)Landschaften ein. Die Vögel sind jedoch die Protagonisten seiner Bilder, welche in der Bildmitte prominent präsentiert werden. Andere Tiere, Landschaftselemente und Architektur dienen nur als Staffage. Er Im Gegensatz zu seinem Cousin Jan Weenix bediente sich Melchior eines kraftvollen Pinselstriches. Durch gezielt eingesetzte Lichteffekte bringt er die Farbpalette seiner Bilder zum Leuchten.

 

Werke von Melchior de Hondecoeter fanden Eingang in berühmte Museen weltweit wie beispielsweise Geflügel und ein Hund in einem Garten (Royal Collection, Buckingham Palace, London) und Vögel in einem Garten (Hermitage, Sankt Petersburg).

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