(Volos, Griechenland 1888–1978 Rom)
Bagnante, um 1930, signiert De Chirico, Öl auf Leinwand, 73,5 x 92,5 cm, gerahmt, (PP)

Fotozertifikat:
Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, 27. April 2005, Archiv-Nr. 0008/04/05 OT

Provenienz:
Sammlung Vittorio Barbaroux, Mailand
Galleria Milano, Mailand (rückseitig Aufkleber)
Galleria Rotta, Genua
Christie’s Mailand, 24. Mai 2005, Lot 331
dort vom heutigen Beistzer erworben -
Privatsammlung, Italien

Literatur:
Raffaele Carrieri, Giorgio De Chirico, Mailand, 1942, Tafel XIX (mit falschen Maßangaben);
Maurizio Fagiolo dell’Arco, I Bagni Misteriosi, De Chirico anni trenta: Parigi, Italia, New York, Mailand 1991, Seite 77 mit Abb. 35

Am Ende der zwanziger Jahre verließ Giorgio de Chirico jenes Genre, das er selbst als „fantastisch“ beschrieben hatte und von Schaufensterpuppen, Trophäen und Gladiatoren bevölkert war, und wendete sich erneut einer von der Natur inspirierten Malerei zu. Es folgte daraufhin eine homogene Gruppe von Nudi (Akten), die sich stilistisch und zeitlich auf das Frühwerk Renoirs bezieht.
Die Frontalansicht der nackten Figur sowie die beeindruckenden Dimensionen in dem Bild Bagnante („Badende“) aus dem Jahr 1930, lassen unwillkürlich an Die großen Badenden von Renoir denken. Die Frau, deren Gesicht von kupferfarbenen Lichtreflexen beleuchtet wird, sitzt auf einem Felsen mit einem weichen weißen Tuch, in ihrem Rücken erstreckt sich ein klarer, geschmeidiger Himmel mit fadenförmigem Duktus und ein Streifen Meer aus weißen, schrägen Pinselstrichen. Abgesehen von dem Thema wird der Einfluss Renoirs auch in der Gestaltung des Inkarnats deutlich, angereichert mit milchigen Reflexen, die anhand erdiger, orangener und violetter Töne gedämpft bzw. akzentuiert werden. Die Ikonographie des Gemäldes ist von einer Aura mediterraner Sinnlichkeit durchdrungen.