Lot Nr. 119


Lodovico Gimignani


Lodovico Gimignani - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Rom 1643-1697 Zagarola) Das Martyrium des hl. Paolo Miki und seiner Gefährten, Feder in Braun über roter Kreide, braun laviert auf Bütten mit Wz "Doppelpfeil und Monogramm M im Kreis", rückseitig Studie des hl. Hieronymus in einer Landschaft und Skizze eines bärtigen Mannes im Profil in brauner Feder, 30 x 42,2 cm, gebräunt, etwas fleckig, Passep., o. R.,(Sch)

Provenienz: Privatsammlung, Italien.

In der vorliegenden Zeichnung können deutlich drei verschiedene Entwurfsstadien für die Komposition unterschieden werden: die detailliert ausgeführte Studie auf der Vorderseite des Blattes schildert das Martyrium des hl. Paolo Miki und seiner Gefährten, rückseitig auf der linken Blatthälfte befindet sich ein Entwurf für die Figur des hl. Hieronymus, rechts daneben sind etwas skizzenhafter drei Kopfstudien eines bärtigen Mannes zu sehen. Die Geschichte des Martyriums der hll. Paolo Miki und Nagasaki am 5. Februar 1597 wurde erst bekannt, als Papst Urban VIII dreißig Jahre später die Kanonisierung und Kreuzigung von sechsundzwanzig Klerikern anordnete - darunter drei Mitglieder des japanischen Jesuitenordens, zu denen auch Paolo Miki zählte, sechs spanische und portugiesische Ordensbrüder sowie siebzehn japanische Franziskanermönche. Es gibt nur wenige Darstellungen dieses historischen Ereignisses, wobei die Heiligen unterschiedlicher geographischer Herkunft meist alle vereinfacht in der Tracht der Franziskanermönche gezeigt wurden. Beispiele dazu finden sich etwa in einem Gemälde von Tanzio da Varallo, das sich einst am Altar des Franziskanerklosters Santa Maria delle Grazie in Varallo befand (Pinacoteca di Brera, Mailand), sowie in einem großen Altargemälde von Francesco Maffei für die Kirche San Francesco in Schio. Auf beiden Gemälden sind die Märtyrer in Anlehnung an den Kreuzestod Christi aufrecht an das Kreuz genaget, während sie in der vorliegenden Zeichnung kopfüber an ein Y-förmiges Kreuz geschlagen sind. Diese Darstellungsweise ist vor allem in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bei japanischen Märtyrern, meist Anhänger des Augustinerordens zu finden.

Provenienz: Privatsammlung, Italien. In der vorliegenden Zeichnung können deutlich drei verschiedene Entwurfsstadien für die Komposition unterschieden werden: die detailliert ausgeführte Studie auf der Vorderseite des Blattes schildert das Martyrium de

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

28.04.2014 - 17:00

Schätzwert:
EUR 2.400,- bis EUR 3.000,-

Lodovico Gimignani


(Rom 1643-1697 Zagarola) Das Martyrium des hl. Paolo Miki und seiner Gefährten, Feder in Braun über roter Kreide, braun laviert auf Bütten mit Wz "Doppelpfeil und Monogramm M im Kreis", rückseitig Studie des hl. Hieronymus in einer Landschaft und Skizze eines bärtigen Mannes im Profil in brauner Feder, 30 x 42,2 cm, gebräunt, etwas fleckig, Passep., o. R.,(Sch)

Provenienz: Privatsammlung, Italien.

In der vorliegenden Zeichnung können deutlich drei verschiedene Entwurfsstadien für die Komposition unterschieden werden: die detailliert ausgeführte Studie auf der Vorderseite des Blattes schildert das Martyrium des hl. Paolo Miki und seiner Gefährten, rückseitig auf der linken Blatthälfte befindet sich ein Entwurf für die Figur des hl. Hieronymus, rechts daneben sind etwas skizzenhafter drei Kopfstudien eines bärtigen Mannes zu sehen. Die Geschichte des Martyriums der hll. Paolo Miki und Nagasaki am 5. Februar 1597 wurde erst bekannt, als Papst Urban VIII dreißig Jahre später die Kanonisierung und Kreuzigung von sechsundzwanzig Klerikern anordnete - darunter drei Mitglieder des japanischen Jesuitenordens, zu denen auch Paolo Miki zählte, sechs spanische und portugiesische Ordensbrüder sowie siebzehn japanische Franziskanermönche. Es gibt nur wenige Darstellungen dieses historischen Ereignisses, wobei die Heiligen unterschiedlicher geographischer Herkunft meist alle vereinfacht in der Tracht der Franziskanermönche gezeigt wurden. Beispiele dazu finden sich etwa in einem Gemälde von Tanzio da Varallo, das sich einst am Altar des Franziskanerklosters Santa Maria delle Grazie in Varallo befand (Pinacoteca di Brera, Mailand), sowie in einem großen Altargemälde von Francesco Maffei für die Kirche San Francesco in Schio. Auf beiden Gemälden sind die Märtyrer in Anlehnung an den Kreuzestod Christi aufrecht an das Kreuz genaget, während sie in der vorliegenden Zeichnung kopfüber an ein Y-förmiges Kreuz geschlagen sind. Diese Darstellungsweise ist vor allem in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bei japanischen Märtyrern, meist Anhänger des Augustinerordens zu finden.

Provenienz: Privatsammlung, Italien. In der vorliegenden Zeichnung können deutlich drei verschiedene Entwurfsstadien für die Komposition unterschieden werden: die detailliert ausgeführte Studie auf der Vorderseite des Blattes schildert das Martyrium de

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 28.04.2014 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.04. - 28.04.2014