Lot Nr. 110


Luca Giordano


Luca Giordano - Alte Meister

(Neapel 1634–1705)
Noli me tangere,
Öl auf Leinwand, 130 x 92 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Spanien

Literatur:
A. Pérez Sanchez, Más obras de Giordano en España, in: Ricerche sul ‘600 napoletano. Saggi e documenti 2000, Neapel 2001, S. 129, S. 137, Abb. 8 (als Luca Giordano)

Wir danken Giuseppe Scavizzi, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Bild ist ein frühes Werk Luca Giordanos, entstanden um 1660–1665. Zu dieser Zeit war Giordano besonders von der venezianischen Malerei und dabei besonders vom Werk Tizians beeinflusst. Im vorliegenden Gemälde mögen sich diese Einflüsse in der an warmen, leuchtenden Farben reichen Palette sowie in der Lebendigkeit und Frische der Darstellung, beides typisch venezianische Merkmale, sowie in der Anordnung und Modellierung der Figuren, einem für Tizian charakteristischen Merkmal, zeigen.

Unser Bild gibt das Thema Noli me tangere wieder, so wie es von Johannes dem Evangelisten in der Bibel (20,17) berichtet wird. Nach seiner Auferstehung erscheint Christus Maria Magdalena, die sein Grab leer vorgefunden hat. Nachdem sie ihn zuerst irrtümlich für einen Gärtner hält, reicht sie ihm die Hände, als sie ihn wiedererkennt. Christus antwortete ihr: „Rühr mich nicht an („Noli me tangere“), denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater.“ In der vorliegenden Komposition ist Christus bildfüllend und mit einer Hacke, die auf seiner Schulter ruht, dargestellt, während Maria Magdalena links unter ihm mit ungläubigem Blick und in leidenschaftlicher Verehrung zu Christus kauert. Der hölzerne Stiel der Hacke, die Christus trägt, symbolisiert das Kreuz.

Luca Giordano war einer der vielseitigsten und meistgereisten Künstler des italienischen Barocks. Am Beginn seiner Laufbahn in Neapel wurde er stark von Ribera beeinflusst, bei dem er höchstwahrscheinlich seine Ausbildung erfuhr. 1652 übersiedelte er zeitweise nach Rom, wo er in den Bann der Barockkunst Pietro da Cortonas geriet. 1654 kehrte er nach Neapel zurück, wo er mit einem neuen Barockstil experimentierte, aus dem hellere und buntere Arbeiten hervorgingen. Andere Inspirationsquellen dieser Zeit waren Peter Paul Rubens, Mattia Preti, Nicolas Poussin und Guido Reni. 1664/65 reiste Giordano nach Venedig. Die folgenden Jahre verbrachte er auf Reisen zwischen Mailand, Florenz, Padua und Livorno. Nachdem er nach Neapel zurückgekehrt war, erhielt er 1692 den Ruf nach Madrid, um dem spanischen König Karl II. als Hofmaler zu dienen. In Spanien entwickelte er einen theatralischen Stil, mit dem er höchst erfolgreich wurde und als Maler stark nachgefragt war.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

19.12.2022 - 16:55

Erzielter Preis: **
EUR 38.400,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-
Startpreis:
EUR 30.000,-

Luca Giordano


(Neapel 1634–1705)
Noli me tangere,
Öl auf Leinwand, 130 x 92 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Spanien

Literatur:
A. Pérez Sanchez, Más obras de Giordano en España, in: Ricerche sul ‘600 napoletano. Saggi e documenti 2000, Neapel 2001, S. 129, S. 137, Abb. 8 (als Luca Giordano)

Wir danken Giuseppe Scavizzi, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Das vorliegende Bild ist ein frühes Werk Luca Giordanos, entstanden um 1660–1665. Zu dieser Zeit war Giordano besonders von der venezianischen Malerei und dabei besonders vom Werk Tizians beeinflusst. Im vorliegenden Gemälde mögen sich diese Einflüsse in der an warmen, leuchtenden Farben reichen Palette sowie in der Lebendigkeit und Frische der Darstellung, beides typisch venezianische Merkmale, sowie in der Anordnung und Modellierung der Figuren, einem für Tizian charakteristischen Merkmal, zeigen.

Unser Bild gibt das Thema Noli me tangere wieder, so wie es von Johannes dem Evangelisten in der Bibel (20,17) berichtet wird. Nach seiner Auferstehung erscheint Christus Maria Magdalena, die sein Grab leer vorgefunden hat. Nachdem sie ihn zuerst irrtümlich für einen Gärtner hält, reicht sie ihm die Hände, als sie ihn wiedererkennt. Christus antwortete ihr: „Rühr mich nicht an („Noli me tangere“), denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater.“ In der vorliegenden Komposition ist Christus bildfüllend und mit einer Hacke, die auf seiner Schulter ruht, dargestellt, während Maria Magdalena links unter ihm mit ungläubigem Blick und in leidenschaftlicher Verehrung zu Christus kauert. Der hölzerne Stiel der Hacke, die Christus trägt, symbolisiert das Kreuz.

Luca Giordano war einer der vielseitigsten und meistgereisten Künstler des italienischen Barocks. Am Beginn seiner Laufbahn in Neapel wurde er stark von Ribera beeinflusst, bei dem er höchstwahrscheinlich seine Ausbildung erfuhr. 1652 übersiedelte er zeitweise nach Rom, wo er in den Bann der Barockkunst Pietro da Cortonas geriet. 1654 kehrte er nach Neapel zurück, wo er mit einem neuen Barockstil experimentierte, aus dem hellere und buntere Arbeiten hervorgingen. Andere Inspirationsquellen dieser Zeit waren Peter Paul Rubens, Mattia Preti, Nicolas Poussin und Guido Reni. 1664/65 reiste Giordano nach Venedig. Die folgenden Jahre verbrachte er auf Reisen zwischen Mailand, Florenz, Padua und Livorno. Nachdem er nach Neapel zurückgekehrt war, erhielt er 1692 den Ruf nach Madrid, um dem spanischen König Karl II. als Hofmaler zu dienen. In Spanien entwickelte er einen theatralischen Stil, mit dem er höchst erfolgreich wurde und als Maler stark nachgefragt war.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 19.12.2022 - 16:55
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.12. - 19.12.2022


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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