Lot Nr. 31


Renato Guttuso *


(Bagheria/Palermo 1912–1987 Rom)
Muro repubblicano, 1977, signiert, rückseitig signiert, datiert, Öl auf Leinwand, 100 x 110 cm

Provenienz:
Marlborough Fine Art ltd., London
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Stockholm, Renato Guttuso: Paintings 1934-1977, Moderna Museet, 15. April - 28. Mai 1978, Ausstellungskat., Nr. 34 (rückseitig Etikett)
London, Renato Guttuso, Recent Paintings, Watercolors and Drawings, Marlborough Gallery, 1 - 24 März 1979, Ausst.-Kat. Nr. 18 mit Abb.
La Spezia, Maestri del XX secolo, Galleria Menhir, Oktober 1981 Venedig, Guttuso: Opere dal 1931 al 1981, Palazzo Grassi, 4. April - 20. Juni 1982, Ausstellungskat. S. 205, Nr. 120, mit Abb.

Literatur:
Il Secolo XIX, Genua, 22. Oktober 1981 mit Abb.
E. Crispolti (Hrsg.), Catalogo Ragionato Generale dei Dipinti di Renato Guttuso, Bd. IV, Mondadori & Associati, Mailand 1989, S. 241, Nr. 77/18 mit Abb.

Von Hugo selbst wissen wir, dass Courbet ihm einmal sagte: „Ich habe eine echte Wand gemalt, absolut echt. Ich habe mich dabei so sehr gequält, wie Homer sich bei der Beschreibung des Schildes von Achilles gequält haben könnte, und ich gebe mein Ehrenwort, dass meine Mauer seinen Schild, an dem es sehr mangelt, wert ist.“ Nur der Narzissmus dieses großen Mannes konnte einen solchen Vergleich zulassen, zumal ich nicht daran zweifle, dass er recht hatte. Natürlich möchte ich jetzt keine Vergleiche wiederholen, sondern nur sagen, dass ich, als ich vor Guttusos „Muro repubblicano“ oder einigen seiner grandiosen Fragmente römischer Aquädukte stand, an Courbets Qualen erinnert wurde. Denn in diesen Mauern, die Guttuso in letzter Zeit gemalt hat, finde ich nicht nur eine neue Qual, eine neue Kraft, sondern den Geist einer Realität, die so geerdet, kraftvoll und fast aggressiv ist, dass sie zu einem Paradigma, einem Signal, einem Symbol seiner gesamten letzten malerischen Phase wird; oder zumindest zu einem wesentlichen Teil davon.

Roberto Tassi, Präsentation der Guttuso-Ausstellung in der Fondazione Achille Marazza, Borgomanero, September 1979

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it

22.05.2024 - 18:00

Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 50.000,-

Renato Guttuso *


(Bagheria/Palermo 1912–1987 Rom)
Muro repubblicano, 1977, signiert, rückseitig signiert, datiert, Öl auf Leinwand, 100 x 110 cm

Provenienz:
Marlborough Fine Art ltd., London
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Stockholm, Renato Guttuso: Paintings 1934-1977, Moderna Museet, 15. April - 28. Mai 1978, Ausstellungskat., Nr. 34 (rückseitig Etikett)
London, Renato Guttuso, Recent Paintings, Watercolors and Drawings, Marlborough Gallery, 1 - 24 März 1979, Ausst.-Kat. Nr. 18 mit Abb.
La Spezia, Maestri del XX secolo, Galleria Menhir, Oktober 1981 Venedig, Guttuso: Opere dal 1931 al 1981, Palazzo Grassi, 4. April - 20. Juni 1982, Ausstellungskat. S. 205, Nr. 120, mit Abb.

Literatur:
Il Secolo XIX, Genua, 22. Oktober 1981 mit Abb.
E. Crispolti (Hrsg.), Catalogo Ragionato Generale dei Dipinti di Renato Guttuso, Bd. IV, Mondadori & Associati, Mailand 1989, S. 241, Nr. 77/18 mit Abb.

Von Hugo selbst wissen wir, dass Courbet ihm einmal sagte: „Ich habe eine echte Wand gemalt, absolut echt. Ich habe mich dabei so sehr gequält, wie Homer sich bei der Beschreibung des Schildes von Achilles gequält haben könnte, und ich gebe mein Ehrenwort, dass meine Mauer seinen Schild, an dem es sehr mangelt, wert ist.“ Nur der Narzissmus dieses großen Mannes konnte einen solchen Vergleich zulassen, zumal ich nicht daran zweifle, dass er recht hatte. Natürlich möchte ich jetzt keine Vergleiche wiederholen, sondern nur sagen, dass ich, als ich vor Guttusos „Muro repubblicano“ oder einigen seiner grandiosen Fragmente römischer Aquädukte stand, an Courbets Qualen erinnert wurde. Denn in diesen Mauern, die Guttuso in letzter Zeit gemalt hat, finde ich nicht nur eine neue Qual, eine neue Kraft, sondern den Geist einer Realität, die so geerdet, kraftvoll und fast aggressiv ist, dass sie zu einem Paradigma, einem Signal, einem Symbol seiner gesamten letzten malerischen Phase wird; oder zumindest zu einem wesentlichen Teil davon.

Roberto Tassi, Präsentation der Guttuso-Ausstellung in der Fondazione Achille Marazza, Borgomanero, September 1979

Experte: Alessandro Rizzi Alessandro Rizzi
+39-02-303 52 41

alessandro.rizzi@dorotheum.it


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Moderne
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 22.05.2024 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.05. - 22.05.2024