(Lollar, Hessen, 1931 geb.)
Das Meer (Lichtparavent), 1972, auf dem Sockel signiert und datiert mack 72, Aluminiumnetz zwischen Plexiglasscheiben auf Plexiglassockel, 183 x 100 x 3 cm, Sockeltiefe 46 cm

Zu diesem Werk liegt ein vom Künstler signiertes Bestätigungsschreiben vom Januar 1990 vor.

Das Werk ist im Nachtragsverzeichnis von Dieter Honisch, Skulpturen 1953–1986, mit der Nr. 91b aufgeführt.

Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Die Wahrnehmung und Ereignishaftigkeit von Licht in seinen grenzenlosen Gestalten ist in Macks künstlerischem Verständnis von zentraler Bedeutung. Mitte der 1950er Jahre beginnt er Gegenstände zu entwickeln, in dem sich Licht nicht nur zeigt, sondern sich in seiner reinen Form unmittelbar niederlassen konnte. In der Verwendung changierender transluzider und lichtempfindlicher Materialien wie poliertem oder geriffeltem Metall, Plexi- und Spiegelglas und deren Einbettung in variierende geometrische Grundformen, gibt er diesen Materialien die Möglichkeit, sich dem Raum zu öffnen, die Farben ihres Umfelds individuell aufzunehmen, zu reflektieren und letztlich schwingen zu lassen.

In dem 1972 entstandenen Lichtparavent mit dem poetischen Namen The sea wird die Lichtreflexion durch die zellenartige Wellenstruktur der eng gezogenen feinmaschigen Aluminiumgitters mobilisiert und erstrahlt je nach Tageszeit und Lichteinfall in unendlichen Variationen. Von einer beinah transparent-gläsernen Erscheinung bis zu einer dichten gold-silbernen Clusterstruktur evoziert sich vor dem inneren Auge ein tanzender Lichtteppich über der sanft-bewegten Gischt endloser Meereswogen.

„Ich sah […] nicht mehr das Metallrelief, sondern stattdessen eine flirrende, vibrierende Rasterstruktur aus Licht, und diese Struktur schien über dem Metallrelief zu schweben“
Heinz Mack