(Southampton 1937 geb.)
Blue Bosom (or Chest), 1964 - 65, Farbe, Mischtechnik, rauhe Leinwand, Spitze, Glasfaser auf Karton, 50 x 36 x 13 cm

Provenienz:
Richard Feigen Gallery, New York/ Chicago (auf der Rückseite Klebeetiketten)
Feigen Palmer Gallery, LA (auf der Rückseite Klebezettel)
Point Galleria d'Arte Moderna, Rom - dort 1983/4 vom Vater des heutigen Besitzers erworben

Allen Jones war in den frühen 1960er Jahren neben David Hockney und RB Kitaj einer der angesagten jungen britischen Pop-Künstler. In der britischen Kunstszene ist er für seine kontroversen fetischistischen Frauenskulpturen, die eine hitzige kulturelle Debatte entfachten, weithin bekannt und umstritten. Er setzt sich seit Jahrzehnten mit diesen Themen auseinander, die nach wie vor hochaktuell sind und seine Kunst relevanter denn je machen.

Allen Jones hat hart daran gearbeitet, sich von seinen Kollegen abzugrenzen: Während Zeitgenossen wie Larry Rivers, Jim Dine und Claes Oldenburg damit beschäftigt waren, Ideen des abstrakten Expressionismus in die Pop-Art-Bewegung zu übertragen, weigerte sich Jones, die Figuration aufzugeben, und kehrte immer wieder zur „Populärkultur“ im wahrsten Sinne des Wortes zurück. Nicht ironisch, nicht kritisch, nicht distanziert; stattdessen feiert er die Sensibilität der Populärkultur in einem figurativen High-Style, der von Cartoon-Illustrationen und Design in seiner besten Form angetrieben wird.

„Mir wurde klar, dass ich mit der Sprache, die ich aus Comics für Erwachsene und aus der Werbung übernommen hatte, eine Art Vokabular für die Figur geschaffen hatte, das sehr stilisiert war. Ich musste die Figuren so konkret, greifbar und dreidimensional wie möglich machen“.
Allen Jones

Das vorliegende Werk wurde in der Richard Feigen Gallery in New York erworben, wo Jones‘ historische Ausstellung im Jahr 1970 stattfand.