(Wien 1861–1945)
"Riva Schiavoni", Venedig, um 1915, monogrammiert CM, rückseitig auf dem Keilrahmen zweimal mit Bleistift betitelt Venedig (Riva Schiavoni) III, und IV Venedig, altes Etikett mit Nr. 302, Ausfuhrstempel des Hamburger Zollamtes, Öl auf Leinwand, 66 x 60 cm , gerahmt

Provenienz:
Galerie Schebesta, Wien
Auktion, Dorotheum, Wien, 18. September 1963, Los 368
Privatsammlung, Österreich
durch Erbfolge an den heutigen Besitzer

Vergleiche:
Cornelia Cabuk, Carl Moll. Monografie und Werkverzeichnis, Belvedere Werkverzeichnisse, Bd. 11, Wien 2020, Kat.-Nrn. GE 282-284

Wir danken Frau Dr. Cornelia Cabuk und Herrn Dr. Franz Smola, Belvedere, für die Bestätigung der Echtheit dieses Werkes und für die Aufnahme in den Werkkatalog unter der Nr. GE 284 A.

Der Titel des Gemäldes - Riva Schiavoni - ist etwas irreführend, denn diese berühmteste Uferpromenade der Welt ist nur anhand des großen Kirchenbaus der Chiesa della Pietà in der Ferne zu erkennen. Carl Moll, der sich in den Jahren 1907, 1913 und 1922 mehrere Monate in Venedig aufhielt, mag auf dem Steg des Hotels Monaco gestanden haben, von wo er dem Lauf des Wassers folgte, das sich wie eine von Segelbooten gesäumte Straße tief ins Bild hinein erstreckt, vorbei an den Giardini Reali, dem Dogenpalast bis hin zu den von der Sonne beschienenen Gebäuden entlang der Riva. Herrlich, wie sich die Konturen der Boote und die weiß schimmernden Balustraden im sanften Wellengang spiegeln, wie das warme Sonnenlicht die zarten Wolkenfäden zum Leuchten bringt und den Gebäuden einen goldenen Glanz verleiht.